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Bären im Zoo Schwerin verweigern noch das Winterquartier

(red). Der warme Herbst hat die Braunbären im Zoo Schwerin, „Claudia“ und „Vica“, dazu veranlasst, ungeachtet ihrer offiziellen Verabschiedung in die Winterruhe im Rahmen des Schlafmützenfestes noch einmal ihr Winterquartier

  • Veröffentlicht Oktober 21, 2014

Bärengehege Zoo Schwerin(red). Der warme Herbst hat die Braunbären im Zoo Schwerin, „Claudia“ und „Vica“, dazu veranlasst, ungeachtet ihrer offiziellen Verabschiedung in die Winterruhe im Rahmen des Schlafmützenfestes noch einmal ihr Winterquartier zu verlassen. Sie sind zwar überaus träge auf der Außenanlage unterwegs, aber wollen offenbar auch noch die möglicherweise letzten warmen Tage genießen. Zumindest „Vica“ ist noch sehr aktiv, während „Claudia“ ihren Tag in der Höhle verbringt.

Für die Wölfe ist das eine willkommene Gelegenheit, sich auch wieder einmal im Revier der Bären umzusehen und sich so auch dem Besucher des Zoos präsenter zu zeigen als man es sonst von ihnen gewöhnt ist.

Das Miteinander scheint auch gut zu klappen. Die Wölfe verkünden durch das Heulen ihre Anwesenheit in einem neuen Revier, um unnötige Auseinandersetzungen mit Nachbarn zu vermeiden. Der Winter macht ihnen wenig aus, denn ein dichtes Winterfell schützt die Wölfe vor Nässe und Kälte.

Wie in vielen Zoos und Wildparks üblich, hausen europäische Wölfe und Braunbären gemeinsam auf weiträumigen Außenanlagen, die im Zoo Schwerin mit alten Buchen und Eichen bestückt sind.

10-20-WolfBesucher des Zoos haben die Möglichkeit, bei der Fütterung der Wölfe um 15:30 Uhr anwesend zu sein und auf diesem Wege auch das Fressverhalten der Wölfe beobachten zu können. Fressen dürfen dabei die ranghöheren Tiere zuerst, aber wenn genügend Nahrung vorhanden ist, wird gemeinsam gefressen.

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der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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  • Nur in Gehegen besteht unter Wölfen eine Art „Rangordnung“. Dieses resultiert aus der Tatsache, dass die Tiere ihrem natürlichen Abwanderungsverhalten nicht folgen können. Bei freilebenden Wölfen gibt es das nicht, denn ein Rudel ist im Grunde nichts anderes als ein Familienverband, bestehend aus den Elterntieren und ihren Nachkommen aus dem letzten und vorletzten Wurf. Spätestens mit Erreichen der Geschlechtsreife verlassen Jungwölfe ihr familiäres Rudel und wandern weite Strecken, um neue Reviere zu finden. Sie legen oft hunderte von Kilometern zurück. Dieses Verhalten ist in Gehegehaltung nicht möglich. Das führt dann zu sog. „Rangordnungen“, da man sich nicht aus dem Weg gehen kann. In Gehegehaltung kommt es deshalb auch häufig zu ernsthaften Beißereien. Eine freilebende Wolfsfamilie macht sich gemeinsam über einen Riss her. Einen „Alphawolf“, der sich zuerst den Bauch vollschlägt, gibt es nicht. Es wäre auch unklug, würde er doch das Überleben seiner eigenen Nachkommen gefährden. Wolfsfamilien leben ausgesprochen sozial mit einander. Rangordnungen bei Gehegewölfen sind deshalb aus sozialem Stress resultierend und kommen in der Natur nicht vor.

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