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Steuern 2015: Was wird anders?

(sr). Ob Selbstanzeige, Einkommenssteuer oder Krankenkassenbeiträge – ab 2015 rollen auf die Bürger viele Neuerungen in Sachen Steuern zu. Schwerin-Lokal hat sich einmal umgehört.   Steuerhinterziehung leicht gemacht? Ab dem

  • Veröffentlicht Oktober 22, 2014
Bei den Steuern gibt es 2015 einige Änderungen.
Bei den Steuern gibt es 2015 einige Änderungen.

(sr). Ob Selbstanzeige, Einkommenssteuer oder Krankenkassenbeiträge – ab 2015 rollen auf die Bürger viele Neuerungen in Sachen Steuern zu. Schwerin-Lokal hat sich einmal umgehört.

 

Steuerhinterziehung leicht gemacht? Ab dem 1. Januar 2015 wird das deutlich schwieriger. Die Bundesregierung hat schon im Mai diesen Jahres eine Verschärfung der bisherigen Regeln zur Selbstanzeige bei Steuerhinterziehung beschlossen. In deutlich engeren Grenzen werden Selbstanzeigen nur noch strafbefreiend wirken.

 

Ab 100.000 Euro werden statt bisher 5 Prozent, dann 15 Prozent als Strafaufschlag fällig. Wer mehr als 1 Million an der Steuer vorbei eingenommen hat, muss dann sogar 20 Prozent mehr Geld als Aufschlag an den Fiskus zahlen. War es bisher möglich bei einer Summe unter 50.000 Euro ohne Zuschlag aus der Sache straffrei rauszukommen, so ist ab 2015 diese Grenze auf 25.000 Euro herabgesenkt worden. Bei Beträgen, die über diese Grenze hinaus gehen, wird nur noch bei einem Aufschlag von 10 Prozent von einer Strafverfolgung abgesehen. Die Grenze zur Strafverfolgung wird zukünftig ebenfalls auf 10 Jahre ausgedehnt. Es wird also wirklich ungemütlich für Steuermuffel.

 

Kein Wunder also, dass seit Bekanntwerden dieser Änderungen, die Selbstanzeigen in die Höhe gestiegen sind. War das Jahr 2013 mit 24.000 Selbstanzeigen das Rekordjahr, so liegen schon jetzt im Oktober die Selbstanzeigen weit über diesen Stand. Die »Welt am Sonntag« meldete vor kurzem, dass außer in Hessen alle Bundesländer schon im Oktober neue Rekordzahlungen vermelden konnten. Spitzenreiter im Anzeigenranking ist dabei Baden-Württemberg mit bislang 7214 Selbstanzeigen. Dicht auf den Fersen folgt Nordrhein-Westfalen mit 6300 Anzeigen.

 

In Mecklenburg-Vorpommern nur wenige Selbstanzeigen

 

Auch hier im Norden, können sich die Finanzämter über einen Geldregen aus bislang unversteuerten Quellen freuen. So haben sich die Selbstanzeigen in Schleswig-Holstein verdreifacht.  Schlusslicht bildet Mecklenburg-Vorpommern. Zwar sind die Selbstanzeigen auch hier angestiegen, liegen aber mit 24 auf sehr niedrigem Niveau.

 

Während die Bundesregierung aber in Sachen Steuerhinterziehung nun so verschärfend zuschlägt, so macht sie beim Thema kalte Progression und Steuervereinfachungen auch 2015 keine Anstalten, hier den Bürger zu entlasten. Alle Versprechungen entpuppen sich hier bei der Durchsicht des »Jahressteuergesetzes« oder den »Lohnsteuerrichtlinien 2015« hier als heiße Luft. In vielen Fällen, greift der Staat seinen Bürgern im kommenden Jahr tiefer in die Taschen. Wer im kommenden Jahr eine Gehaltserhöhung zu erwarten hat, muss dann weiterhin höhere Steuern berappen und wird feststellen, dass dann nur noch wenig von der Erhöhung übrigbleibt. Dieses Phänomen der kalten Progression spült jährlich mehrere Milliarden Euro in die Staatskasse. Daher ist es aus Sicht der Regierung nicht ganz unverständlich, dass sie ungern an das Thema Entwertung des Lohnanstiegs heranwollen.

 

Lediglich in Sachen Krankenkasse, können positive Änderungen vermeldet werden. Die gesetzlich Versicherten, werden dann statt heute 15,5 Prozent nur noch 14,6 Prozent Beiträge zu entrichten haben. Spannend dürfte es aber in Sachen Sonderbeiträge werden. Dieser lag bisher bei 0,9 Prozent und wird ab dem kommenden Jahr in der bisherigen Form abgeschafft. Die Kassen haben nun aber die Möglichkeit, variable Zusatzbeiträge zu erheben. Noch ist daher nicht abzuschätzen, was da auf die Krankenversicherten zurollt.
Gute Ansätze gibt es aber zukünftig bei der Anpassung der Pauschbeträge für Menschen mit Behinderung. Die letzte Anpassung ist immerhin aus dem Jahr 1975. Auch Werbekostenpauschalen für Arbeitnehmer etwa im Bezug auf ein Arbeitszimmer bringen Erleichterungen und bieten gute Möglichkeiten des Sparens.

 

Hinweis:

Wer sich rund um das Thema Steuern informieren möchte, Einsparungsmöglichkeiten prüfen möchte oder Steuersofware testen möchte, der sollte sich auf der Seite www.steuern.de informieren.

 

Link zum Steuersoftwaretest: www.steuern.de 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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