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Mecklenburgisches Staatstheater: Mittelkürzung mit Fragezeichen

  (stm). Auf der letzten Sitzung der Schweriner Stadtvertretung wurden dem  Mecklenburgischen Staatstheater zugesagte Zuschüsse in Höhe von 1,7 Millionen Euro gestrichen. Der ausgebliebene Aufschrei verwundert, hat aber seinen Grund.

  • Veröffentlicht Februar 17, 2015
Theater
Das Mecklenburger Staatstheater in Schwerin

 

(stm). Auf der letzten Sitzung der Schweriner Stadtvertretung wurden dem  Mecklenburgischen Staatstheater zugesagte Zuschüsse in Höhe von 1,7 Millionen Euro gestrichen. Der ausgebliebene Aufschrei verwundert, hat aber seinen Grund.

 

Als vor wenigen Jahren öffentlich wurde, dass dem Mecklenburger Staatstheater nicht unerhebliche Kürzungen ins Haus stehen, war die Welle der Empörung groß. Plakatwellen, ein Protestcamp und Solidaritätskundgebungen drückten die Solidarität mit dem Theater aus.

 
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Auf der letzten Sitzung der Schweriner Stadtvertretung, wurden dem Theater Zuschüsse in Höhe von 1,7 Millionen Euro gekürzt und alle Seiten schweigen zu diesem Vorgang. Das erscheint zumindest auf dem ersten Blick verständlich. Die gekürzten Zuwendungen werden, zumindest in diesem Jahr, mit Mitteln aus dem Liquidationserlös von der BUGA 2009 in gleicher Höhe ausgeglichen. Dem Theater entsteht daher keine tatsächliche Kürzung. Was ist aber im kommenden Jahr?

 

In der Stadtverwaltung und bei den Schweriner Stadtvertreterfraktionen ist der Fall nach außen hin vollkommen klar: 2016 werden die jetzt gekürzten Mittel wieder in den Haushalt eingestellt werden. Zumindest war das der Tenor auf der letzten Stadtvertretersitzung. Ein entsprechender Antrag, der die Absenkung der Mittel für das Staatstheater bei gleichzeitiger Zuweisung von Mitteln aus dem Liquidationserlös in der Begründung des Antrags beinhaltet, ging an diesem Tag bei nur einer Enthaltung der ASK-Stadtvertreterin, Anita Gröger, auch ohne Bedenken durch. Zweifel angesichts der Haushaltslage blieben aber trotzdem an diesem Tag, zumindest bei den Besuchern der Sitzung.

 

Bei Mecklenburger Staatstheater gibt man sich hingegen ziemlich zuversichtlich. »Die Verteilung der Mittel und aus welchen Töpfen das Geld kommt, ist die Angelegenheit der Stadt. Wir gehen allerdings davon aus, dass auch 2016 der Zuschuss in Höhe von 6,6 Millionen Euro gezahlt wird.«, so die kaufmännische Verwaltungsleiterin, Marion Kriedemann gegenüber der Redaktion.

 

Wie eine Erhöhung der Mittel nach der Kürzung durchgesetzt werden soll, darüber schweigt man sich offiziell aus. Der Haushalt der Stadt für das Jahr 2014 wurde gerade erst im September mit der Auflage genehmigt, das geplante Defizit noch einmal um 5,3 Millionen Euro zu verbessern. Spielraum für eine Erhöhung der Mittel für das Staatstheater, nachdem diese nun gekürzt wurden, könnten also nicht ganz unproblematisch werden.

 

Im kommenden Jahr möchte aber das Land in die Theaterförderung einsteigen. Ob diese dann auch den nun abgesenkten Betrag mitfinanzieren wird, könnte zumindest die Hoffnung sein.

 

Für Schwerin bedeutet die Verwendung der Liquidationsmittel aus der BUGA 2009 für die Zuschüsse an das Mecklenburgische Staatstheater und die damit verbundenen Einsparungen einen unerwarteten Geldsegen. Ein erheblicher Teil, nämlich eine Millionen Euro, werden als »Allgemeine Deckungsmittel« in den Haushalt eingestellt.

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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