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Dialog zwischen Anhängern und Gegnern von MVgida fand großen Zuspruch

  (red). Trotz aller Kritik vor und nach dem ersten Offenen Forum im Stadtteiltreff »Eiskristall« auf dem Großen Dreesch, ging der Dialog zwischen Anhängern des norddeutschen Ablegers MVgida am Dienstag

  • Veröffentlicht Februar 18, 2015
Demo Schwerin 4
Die Zivilgesellschaft stellt sich den Anhängern von MVgida entgegen.

 

(red). Trotz aller Kritik vor und nach dem ersten Offenen Forum im Stadtteiltreff »Eiskristall« auf dem Großen Dreesch, ging der Dialog zwischen Anhängern des norddeutschen Ablegers MVgida am Dienstag in die zweite Runde. Das Interesse war an diesem Abend weitaus größer als vor zwei Wochen.

 

Gut 60 Teilnehmer trafen sich, um gemeinsam über Islam, Islamismus und islamischen Terror zu sprechen. Ziel ist ein sachlicher und konstruktiver Dialog, der zum Frieden in der Stadt beiträgt. Fremdenfeindlichkeit und Islamophobie sind mit den allgemeinen Menschenrechten und dem Grundgesetz nicht vereinbar. Ihnen wird auch das „offene Forum“ keine Plattform bieten. „Es versteht sich von selbst, dass die Würde des Menschen, das Recht auf Asyl wie auch Toleranz und Meinungsfreiheit Basis dieses Dialogs sein müssen“, sagt Thomas Ruppenthal, der die Veranstaltung erneut moderierte.

Der Stadtteiltreff Eiskristall versammelt Gegner und Anhänger des islamfeindlichen Bündnisses zu einem Dialog
Der Stadtteiltreff Eiskristall versammelt Gegner und Anhänger des islamfeindlichen Bündnisses zu einem Dialog

 

Im Vordergrund der Diskussion standen vor allem die Themen wie Angst vor Anschlägen in Deutschland. Immer wieder wurden auch Sorgen darüber geäußert, dass sich die Gesellschaft aufgrund dieser Angst nachhaltig verändern könnte. Als Beispiel für diese Angst wurde der am Sonntag abgesagte Karnevalsumzug in Braunschweig angegeben. Das Themenfeld verbreiterte sich aber auch um die Themen Krieg, soziale Lage und die Berichterstattung der Medien zum Thema Pegida und MVgida. In der Diskussion wurde deutlich, wie wichtig es ist, dass man miteinander ins Gespräch kommt. Demonstrationen, bei denen sich einige Gruppen gegenseitig beschimpfen und anschreien, würden nicht weiterführen.

 

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Die Vertreter der schiietischen und sunnitischen Gemeinden in Schwerin machten in dem Gespräch deutlich, dass es wichtig sei, Terror und Verbrechen nicht mit dem Islam als Religion zu vermengen. Einig waren sich beide islamischen Ausrichtungen auch in der Bewertung darüber, dass man jede Form von fanatischem Missbrauch von Religion ablehnt. Wer so etwas mache, der sei irregeleitet und habe kein Recht darauf, sich auf die Religion zu berufen. Im März planen die Organisationen das dritte offene Forum.

 

Kritik an der Veranstaltung, kam in den vergangenen Wochen vor allem von den Parteien LINKE, SPD, den Grünen und dem Aktionsbündnis »MV für alle«. Kritisiert wird dabei vor allem, dass MVgida bisher die eindeutige Distanzierung von Rechtsextremisten vermissen lässt und unwidersprochen zulässt, dass bekannte Rechtsextremisten sich ihren »Abendspaziergängen« anschließen. So lange diese Distanzierung nicht erfolgt, lehnen die Kritiker jeglichen Dialog mit den Islamkritikern ab. Die Organisatoren hingegen, möchten mit dem Gesprächsangebot das friedliche Miteinander in der Stadt fördern.

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

0 Comment

  • Völlig bescheuert, da fahre ich mit dem Bus und Pastörs steigt ein und ich werde automatisch zum Nazi? Da frage ich mich, was denn unsere Landtagsabgeordneten sind, wenn die NPD im Landtag sitzt.
    Die Parteien und Politiker sollten einmal zur Kenntnis nehmen das das Volk auch eine eigene Meinung haben darf.Mir passen auch nicht die ehemaligen SED Socken im Landtag.

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