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Schweriner Schloss: Auf dem Weg zum Weltkulturerbe

  (sr). Wird das Schweriner Schloss ein UNESCO-Kulturerbe? Viele Menschen wünschen sich das in Schwerin und daher wird im Moment  in der Stadt sehr hart gearbeitet, um dieses Ziel zu

  • Veröffentlicht Juni 3, 2015

 

Das Schweriner Schloss soll UNESCO-Weltkulturerbe werden
Das Schweriner Schloss soll UNESCO-Weltkulturerbe werden. Foto: Andreas Böckler / AB-Fotografie Schwerin

(sr). Wird das Schweriner Schloss ein UNESCO-Kulturerbe? Viele Menschen wünschen sich das in Schwerin und daher wird im Moment  in der Stadt sehr hart gearbeitet, um dieses Ziel zu erreichen. Ein Selbstläufer ist es aber keineswegs.

 

Im vergangenen Jahr ist das Schweriner Residenzensemble auf die deutsche Tentativliste gesetzt worden und nun sind die Hoffnungen groß, dass aus dem UNESCO-Kulturerbe etwas werden könnte.

 

Im März gründete sich der Förderverein »Weltkulturerbe Schwerin«. Ziel der Vereinsgründung ist, die Schwerinerinnen und Schweriner für das Thema zu begeistern und eine breite Öffentlichkeit über die aktuellen Entwicklungen auf dem Weg hin zum Weltkulturerbe zu informieren. Vereinsvorsitzender Norbert Rethmann weiß sehr wohl, dass die Bewerbung kein Selbstläufer ist und noch viel Arbeit nötig ist. »Das ist eine riesige Herausforderung«, meint er. Dafür hat er sich in der Stadt und auch in der Landespolitik Unterstützung geholt. In einem eigens gegründeten Beirat sind die Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider, Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow, je ein Vertreter des Bildungsministeriums, der Architektenkammer und des Vereins Pro Schwerin sowie Herzogin Donata zu Mecklenburg vertreten.

 

CDU-Vorsitzendenkonferenz beschäftigt sich mit dem Thema Weltkulturerbe

 

Von Anfang an hat sich die CDU in der Stadt für die Idee des Schweriner Schlosses als Weltkulturerbe stark gemacht. Als sich im August 2010 die damalige Landesregierung dazu entschlossen hat, sich für die Aufnahme des Schlosses auf die UNESCO-Liste einzusetzen, war die CDU-Kreisvorsitzende, Dorin Müthel-Brenncke eine der ersten Stadtpolitikerinnen, die diese Entscheidung ausdrücklich begrüßte. » Das Schweriner Schloss gehört für mich und viele Schwerinerinnen und Schweriner auf die UNESCO-Liste. Unser Schloss ist es wert, zum Kulturerbe der Menschheit gezählt zu werden.«, sagte sie damals.

 

Auf der letzten Vorsitzendentagung des Kreisverbandes, stand das Thema Weltkulturerbe nun wieder auf der Agenda. Als kompetenter Gesprächspartner beleuchtete Joachim-Brenncke, Präsident der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern, die Stadtentwicklung und Stadtgestaltung Schwerins im Zusammenhang mit der Welterbe-Bewerbung. Das Schweriner Residenzensemble, so Brenncke, habe als Kulturlandschaft des romantischen Historismus mit Schloss, Theater, Museum, Schlosskirche, Marstall, Wäscherei und Gärten, die ein wesentlich von 1842 bis 1857 geprägtes Ensemble darstellten, Potenzial für eine erfolgreiche Bewerbung. Allerdings sei der Erfolg kein Selbstläufer. Neben der politischen, finanziellen und wissenschaftlichen Weichenstellung müsste sich auch ein starkes bürgerschaftliches Engagement entwickeln. Bürger, Stadt und Land müssten dafür an einem Strang ziehen.

 

Landeshauptstadt beruft eine Welterbemanagerin

 

Dass die Landeshauptstadt das Thema Weltkulturerbe Ernst nimmt, wird mit der Berufung von Claudia Schönfeld als »Welterbemanagerin der Landeshauptstadt« deutlich. Die 46-jährige freiberufliche Kunsthistorikerin erhielt in den letzten Tagen von der Stadtverwaltung den Auftrag die Initiativen zum Welterbe zu koordinieren, die Arbeit mit der Stadtgesellschaft – u.a. auch dem Förderverein – zu begleiten und die Öffentlichkeitsarbeit zu organisieren. »Eine wissenschaftliche Begleitung unserer Fachverwaltung im Antragsverfahren ist geboten. Deshalb wird unsere neue Welterbebeauftragte dringend gebraucht«, sagt Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow.

 

Claudia Schönfeld koordiniert für die Landeshauptstadt in Zukunft die Bewerbung des Schlosses als Weltkulturerbe
Das Schloss soll mit anderen zentralen Elementen als sogenanntes Schlossensemble Weltkulturerbe werden.

Claudia Schönfeld bringt viele Erfahrungen für ihre neue Aufgabe mit. Sie hat in Freiburg und an der Université de Paris X Kunstgeschichte studiert und ein wissenschaftliches Volontariat im staatlichen Museum Schwerin absolviert. Schönfeld hat zahlreiche Ausstellungen sowie museumpädagogische Programme wissenschaftlich begleitet bzw. kuratiert, darunter die Jubiläumsausstellung „Schwerin-Blicke“ zur 850-Jahrfeier Schwerins und die Ausstellung „Oudrys gemalte Menagerie“ im Staatlichen Museum sowie „Goya – die graphischen Zyklen“ und „Leonardo da Vinci – genialer Erfinder und Konstrukteur“ im Schleswig-Holstein-Haus.

 

Die gebürtige Pforzheimerin, die seit 1997 in der Landeshauptstadt lebt, hat Erfahrungen im wissenschaftlichen Konferenzmanagement und als Leiterin einer Galerie für zeitgenössische Kunst.

 

Die ersten Schritte in Richtung Weltkulturerbe sind gemacht. Ausruhen ist aber noch lange nicht. So steht als Nächstes ein Workshop der Kulturstiftung der Länder am 5.und 6. Juni in Leipzig an. Inhaltlich werden Positionen zur Nutzung des Welterbes für Prozesse zivilgesellschaftlicher Mitwirkung erarbeitet. Im Oktober findet in der Landeshauptstadt eine Fachkonferenz zum Residenzensemble Schwerin statt. Sie wird durch die Welterbemanagerin federführend vorbereitet.

 

Welterbetag an 14 Veranstaltungsorten in Schwerin

 

Zum internationalen Tag des Welterbes am 7. Juni 2015 laden Schweriner Vereine und Institutionen ein, das Residenzensemble und seine Geschichte näher kennenzulernen. An 14 Orten rund um das märchenhafte Schloss können die Besucherinnen und Besucher an diesem Tag Vorträge, Konzerte und Führungen besuchen.

 

So erwartet der Gästeführerverein um 11.00, 13.00 und 15.00 Uhr Interessierte vor der Staatskanzlei zu Kurzführungen durch das Residenzensemble, werden in der Gemäldegalerie des Staatlichen Museums um 11.00 und 13.00 Uhr Kinder-Workshops angeboten, erlaubt das Mecklenburgische Staatstheater um 11.00 und 14.00 Uhr unter dem Motto „Lebendiges Weltkulturerbe“ Einblicke in seine Historie und lädt um 11.15, 12.00 und 13.00 Uhr zu architektonischen Kurzführungen durch das Haus ein.

 

Das Schlossmuseum bietet um 11.00 und 16.00 Uhr eine Kinderkreativwerkstatt an. Die Senioren-Akademie führt 14.00 Uhr durch den Schlossgarten. Es gibt um 13.00 und 17.00 Uhr Führungen über den Alten Friedhof und in der Paulskirche Orgelkonzerte für Kinder (15.00 Uhr) sowie zur Eröffnung des Orgelsommers (17.00 Uhr). Der Programm-Flyer zum Welterbtag mit Kartenteil ist unter www.schwerin.de zu finden. Die Veranstaltungsorte sind jeweils durch gelb-blaue Luftballons markiert.

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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