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Simone Borchardt kämpft für die CDU um den OB-Sessel

  (sr). Das war eine Überraschung, die die CDU heute Vormittag präsentierte. Die Partei hatte die Pressevertreter zu einer Schifffahrt eingeladen, auf der die Kandidatin zu Oberbürgermeisterwahl im nächsten Jahr

  • Veröffentlicht Juli 17, 2015
Simone Borchardt möchte als Oberbürgermeisterin ins Schweriner Stadthaus einziehen
Simone Borchardt möchte als Oberbürgermeisterin ins Schweriner Stadthaus einziehen Foto: Andreas Böckler

 

(sr). Das war eine Überraschung, die die CDU heute Vormittag präsentierte. Die Partei hatte die Pressevertreter zu einer Schifffahrt eingeladen, auf der die Kandidatin zu Oberbürgermeisterwahl im nächsten Jahr vorgestellt werden sollte. Im Vorfeld ist viel spekuliert worden, wen die stärkste Partei in der Stadt ins Rennen schicken würde. Nun ist die Katze aus dem Sack: Die Regionalgeschäftsführerin der BARMER GEK, Simone Borchardt geht ins Rennen.

 

Die 47-jährige Mutter zweier Töchter (25 und 13 Jahre), sieht für sich und die CDU eine »tolle Chance in einer tollen Stadt«. »In Schwerin kann man noch viel bewegen«, da ist sich die frischgebackene Kandidatin sicher. Der Kreisvorstand hatte Borchardt gestern in seiner Sitzung einstimmig als Bewerberin für den Posten der Oberbürgermeisterin nominiert. Rein formal muss nur noch der Kreisparteitag am 10. September der Kandidatur zustimmen. Hier scheint es aber seitens der Parteiführung keine Bedenken zu geben, da sie vor dem offiziellen Votum der Parteimitglieder an die Öffentlichkeit gegangen ist.

 

Mit der Kandidatin eine breite Wählerschicht ansprechen

 

Die CDU-Kreisvorsitzende, Dorin Müthel-Brenncke, ist überzeugt davon, mit der Kandidatin eine gute Wahl getroffen zu haben. »Mit Simone Borchardt wollen wir eine Kandidatin ins Rennen schicken, die mehr als 20 Jahre in Schwerin arbeitet und weiß, wo in unserer Stadt der Schuh drückt.« Borchard, so glauben die Christdemokraten, sei eine Kandidatin, die eine breite Wählerschicht in Schwerin ansprechen kann. Sie sei in Schwerin gut vernetzt, verfüge über Verwaltungserfahrung und ist kommunalpolitisch in Nordwestmecklenburg aktiv.

 

Borchardt wohnt bislang noch nicht in Schwerin

 

Ende 2013 ist Borchardt der CDU beigetreten und wohnt in Warnow bei Grevensmühlen. Für die Kandidatin ist es kein Problem, dass sie nicht in Schwerin wohnt. »Zu 80 Prozent bin ich sowieso in Schwerin und kann mir auch gut vorstellen, auch ganz nach Schwerin zu ziehen«, sagt die OB-Kandidatin auf Nachfrage. Als Regionalgschäftsführerin der BARMER hat Borchardt ihren Arbeitsmittelpunkt in Schwerin. Ehrenamtlich engagiert sich die CDU-Kandidatin im Vorstand des Sozialverbandes M-V, im Landesvorstand der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU, im Gesundheitsausschuss des Landkreises Nordwestmecklenburg und im Verwaltungsrat der Sparkasse Mecklenburg-Nordwest.

 

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Nach der Sommerpause möchte die CDU sich Gedanken über ein Wahlprogramm für die OB-Wahl machen, das sie dann der Öffentlichkeit vorstellen möchte. »Hier werden wir mit Sicherheit auf viele Punkte aus dem Kommunalwahlprogramm aus dem letzten Jahr zurückgreifen.«, verrät der Fraktionsvorsitzende in der Stadtvertretung, Sebastian Ehlers.

 

Das Potential der Stadt besser nutzen

 

Die Kandidatin selber, sieht aber schon heute einige Schwerpunkte, die ihr wichtig sind, da sie in der Stadt viel Potential entdecken kann. »Ich möchte mich dafür einsetzen, dass wir diese Potentiale künftig besser nutzen. Die Bewerbung um das UNESCO-Welterbe gehört für mich ebenso dazu wie eine erneute BUGA-Bewerbung.«, so Borchardt. Ihr Ziel sei es, dass Schwerin wieder wächst und junge Menschen in Schwerin wieder eine Perspektive haben. Gut bezahlte Arbeitsplätze sind ihr daher ebenso wichtig, wie ein familienfreundliches Klima.

 

Gerade mit den beiden letzten Punkten, spricht die Kandidatin ein Problem an, dass bisher kein Oberbürgermeister oder Oberbürgermeisterin wirklich zufriedenstellend lösen konnte. Wer an Schwerin denkt, denkt an Schloss, Beamtenstadt und Tourismus. Als Innovationsstandort ist Schwerin bisher kaum in Erscheinung getreten. Fachkräfte suchen wie eh und je Arbeitsplätze außerhalb von Schwerin, da das Angebot an entsprechenden Arbeitplätzen, gerade auch im technischen Bereich, nicht ausreichend ist. Viele gut qualifizierte Menschen, zieht es daher mit ihren Familien von Schwerin weg, weil es keine Perspektive in der Stadt gibt. Ideen, wie man diesen Missstand beheben könnte, sind also dringend gefragt. Simone Borchardt sieht diese Perspektive für Schwerin unter anderem in einem »festen Platz in der Metropolregion Hamburg und eine bessere Zusammenarbeit mit dem Umland«.

 

Hatte man hinter vorgehaltener Hand in der Stadt immer wieder gewitzelt, dass die CDU gegen die Amtsinhaberin, Angelika Gramkow, lediglich einen Zählkandidaten aufstellen kann, ist diese Hoffnung vom Tisch. Die CDU und ihre Kandidatin meint es Ernst. Nach sieben Jahren Abstinenz, möchten die Christdemokraten wieder zurück in den OB-Sessel. »Wir wollen erfolgreich aus dem Wahlkampf herausgehen«, das stellte die Kandidatin gleich bei der Vorstellung klar. Mit ihrem Arbeitgeber sei ihr Schritt abgestimmt und dieser »freue sich über gesamtgesellschaftliches, politisches Engagement«. Ihren Mitarbeitern, hat die Kandidatin im Anschluss an die Vorstellung vor der Presse, ihren Entschluss mitgeteilt. Der Wahlkampf ist damit eröffnet.

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

0 Comment

  • Eine Kandidatin die nicht in Schwerin lebt und dann verkündet sie könne sich dies vorstellen….na ja ich weiss nicht so recht ob die Frau als OB die ganz grosse Wahl ist . Nordwestmecklenburg ist etwas anderes als eine vom Bankrott bedrohte Landeshauptstadt und wenn sie eine tolle Chance für eine tolle Stadt sieht, bisher hat sie sich in keiner Weise für Schwerin eingesetzt. Und das kann man von den anderen, bisher bekannten Kandidaten, wie Silvio Horn und der jetzigen OB nicht sagen, die sind Schweriner und kennen die riesigen Probleme der Stadt.. Ob da ein Lippenbekenntnis der CDU Kandidaten reicht um einen erfolgreichen Wahlkampf zu bestreiten?

  • Herr Martini, lesen gehört offensichtlich nicht zu ihrer Kernkompetenz. Die Kandidatin arbeitet in Schwerin und kommt nicht aus dem Nirvana. Sie wird die Probleme kennen. Da sie offenbar geregelte Arbeit nicht kennen, ist Wohnung gleich Hauptaufenhalt. Das mag auf Sie zutreffen, Frau Borchardt trifft es nicht. Oder lautet ihre Parole Schwerin den Schwerinern!!!

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