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Fachtagung: „Mann.Macht.Krieg im Schweriner Schloss

  (stm). Am Dienstag fand im Plenarsaal des Landtages von Mecklenburg Vorpommern eine Fachtagung mit dem vielversprechenden Titel „Mann. Macht. Krieg“ statt. Wo sonst Politik gemacht wurde, ging es diesmal

  • Veröffentlicht Oktober 7, 2015

European_Union

 

(stm). Am Dienstag fand im Plenarsaal des Landtages von Mecklenburg Vorpommern eine Fachtagung mit dem vielversprechenden Titel „Mann. Macht. Krieg“ statt. Wo sonst Politik gemacht wurde, ging es diesmal um etwas völlig anderes. Keine gefühlt, endlosen parteipolitische Debatten, sondern ganz spezielle gesellschaftliche Fragen standen im Vordergrund. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde eine Menge Input gegeben.

 

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In der Einladung zur Veranstaltung hieß es:

 

„Schauen wir uns in den Geschichtsbüchern und dem gegenwärtigen Weltgeschehen um, wird immer irgendwo gekämpft, getötet, Krieg geführt. Und es sind immer wieder Männer, die solche gewalttätigen Auseinandersetzungen anzetteln, sie führen, sie am Ende niederschlagen. Umgekehrt sind es auch oft Männer, die gewaltlose Widerstandsbewegungen prägen. Bleibt die Frage: Ist es ein Wesenszug von Männern, Konflikte und Konfrontationen zu suchen oder gar zu erschaffen? Der Konkurrenzkampf ist zum Merkmal unserer Gesellschaft geworden. Er gehört zu unserem alltäglichen Erleben. Das fördert nicht nur Entfremdung, sondern zugleich die Angst vor Fremdem. Mann. Macht. Krieg. Hängen diese Begriffe zusammen? Und wenn ja, wie? Dieser Fachtag will es wissen. Lassen Sie sich von einem spannenden Programm mitnehmen auf die verschiedenen Schauplätze, auf denen uns der Veranstaltungstitel begegnen kann.“

 

 

Fachvorträge und Austausch

 

Spannend war es. Es gab mehrere Fachvorträge. Jeder Vortrag begann mit den gleichen Worten: „Mann Macht Krieg“, jeweils ergänzt durch den Titel des Themenfeldes. Ob das Verhalten im Straßenverkehr, das Spielen von Kriegs- und Kampfspielen, dem Kampf gegen andere Kulturen, die Rolle des Mannes in der Sozialen Arbeit und im alltäglichen Leben. Aber auch die pure Lust am Töten: Jeder Vortrag von einem Experten, einem Professor oder „Mann vom Fach“. Es gab viele Antworten und im Verlauf der Veranstaltung, traten immer neue Fragen ans Licht.

 

Landtag 3

 

Ab wann ist ein Mann ein Mann? Wie wird seine Rolle festgelegt, und wodurch? Die Tagung hatte es in sich.  Zum Beginn gab es ein Video, das schon erahnen ließ, in welche Richtung sich die Veranstaltung entwickeln könnte.

 

Macht Mann Krieg durch Kriegsspiele und Egoshooter?

 

Mit den Einstimmungsvideo von Dr. Roland Rosenstock von der Universität Greifswald, wurde das Thema „Mann. Macht. Krieg. …“ in der virtuellen Welt der Computerspiele“ projektziert. Rosenstock gab tiefere Einblicke in die Wirkung der sogenannten „Ballerspiele“ auf Jugendliche und Erwachsene. Am Ende stellte er fest, das nicht die „Egoshooter“ an sich Gewalt fördern, sondern das jeweilige soziale Umfeld, die Familie und die Art im Alltag mit Problemen umzugehen. Das alles seien wesentliche Indikatoren. Diese Spiele können auch einfach nur eine Möglichkeit sein, der Verantwortung, und den Zwang sozialer Interaktion zu entgehen.

 

Wenn über Opfer gelacht wird.

 

Die anderen Themenfelder wurden ebenso intensiv bearbeitet und diskutiert. Autor Klaus Theweleit stellte sein Buch „Breivik u.a. Psychogramm der Tötungslust“ zur Diskussion. In dem Buch geht es um die tatsächlich Lachenden, die Ihre Opfer damit verhöhnen, gar Freude am Töten empfinden. Das sei zur Zeiten des Nationalsozialismus ebenso ein Phänomen gewesen, wie es auch heute noch bei Menschen wie Breivik der Fall gewesen ist.

 

Fragende Gesichter

 

Es gab weitere spannende und fesselnde Vorträge. Die Fragen die zum Schluss im Raum standen, waren am Ende, wie man aus diesen Entwicklungen heraus kommen kann und wie sie sich erklären lassen. Gerade in Zeiten der Vielschichtigkeit der Gesellschaft, die auch alle extremen Richtungen aufweist, rufen solche Fragen nach Antworten. Ein Schlüsselbegriff könnte Empathie sein.

 

Wie. Mann. Mitmacht.

 

Die Fachtagung „Mann. Macht. Krieg. Kampf und Konkurrenz als gesellschaftliche Antriebskraft“ war eine Veranstaltung der Landesarbeitsgemeinschaft Jungen-Männer-Väter in Mecklenburg-Vorpommern e.V. . Der Verein beschäftigt sich rund um das Thema, der Mann in der modernen Gesellschaft. Die LAG lädt alle Interessierten ein, sich an kommenden und laufenden Projekten zu beteiligen.

 

Kooperationspartner des Fachtages waren die Evangelischen Akademie der Nordkirche, der Landtag Mecklenburg-Vorpommern. Gefördert wurde die Veranstaltung durch das Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Für musikalische Begleitung sorgten „60:40“ – eine Kultband aus Schwerin.

 

Landtag 1

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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