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Schwimmhalle Lankow: „Ich habe mich quasi im letzten Moment vor die Abrissbirne geworfen“

(stm). Es war Rettung in letzter Minute. Am vergangenen Wochenende plante Architekt Ulrich Bunnemann ein Nutzungskonzept für die alte Schwimmhalle in Lankow. Damit überraschte er Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow und den

  • Veröffentlicht Oktober 13, 2015

(stm). Es war Rettung in letzter Minute. Am vergangenen Wochenende plante Architekt Ulrich Bunnemann ein Nutzungskonzept für die alte Schwimmhalle in Lankow. Damit überraschte er Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow und den Baudezernent Bernd Nottebaum. Der Erhalt könnte damit nun in realistische Nähe gerückt sein.

 

Bei der Schwimmhalle Lankow ist erst einmal Abrissstopp. Der Streit ist damit aber noch lange nicht vorbei. Foto: Schwerin-Lokal

 

Von STEPHAN MARTINI

 

Schwimmhalle Lankow: Wenn es ein Krimi gewesen wäre, würden wir uns jetzt im spannendsten Teil der Handlung befinden. Gestern meldeten lokale Medien, dass es einen Investor für die Volksschwimmhalle in Lankow gibt.
Das war Rettung in letzter Minute. Der „finale Abriss“ sollte nach Aussage eines engagierten Architektenbüros, das sich in der Vergangenheit sehr für den Erhalt der alten Schwimmhalle in Lankow eingesetzt hatte, in diesen Tagen beginnen. Die Abrissbirne hatte schon fast zum Schlag ausgeholt, jetzt die Überraschung: Die Schwimmhalle bleibt stehen.

 

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Architekt Ulrich Bunnemann ist es, der den Abriss in letzter Minute stoppte. Sein Architektenbüro Schelfbauhütte, hat in der Vergangenheit schon mehrmals Gebäude gerettet, die kurz vor dem Abriss oder dem Verfall standen. Offensichtlich besteht bei Bunnemann und seiner Mannschaft keine Scheu vor denkmalgeschützten Gebäuden. So hat sein Unternehmen in der Vergangenheit zum Beispiel das im Jahr 1750 erbaute Fachwerkpalais am Schelfmarkt 1 saniert. Auch die Alte Brauerei wird im Moment, dank der Schelfbauhütte, wieder zu neuem Leben erweckt. Nach Plänen des Unternehmens soll auf dem 37.000 m² große Industrieareal ein neuer Ökostadtteil mit ca. 120 Wohneinheiten, Arztpraxen, ein Kindergarten und Büros entstehen. Auch an ein Biosupermarkt, ein Biorestaurant und ein Biohotel soll dann auf dem Gelände seine Tore öffnen.

 

Ein weiteres Beispiel für erfolgreiche Sanierung ist das Gebäude in der Landreiterstraße 3. Hier ist aus einem abrissreifen Fachbauwerk ein vorzeigbares Wohnobjekt geworden.

 

Gute Voraussetzungen für das Schwimmhallengebäude

 

Auf telefonische Anfrage sagte Architekt Bunnemann, dass mit jeder Nutzungsänderung auch bauliche Veränderungen einhergehen, die Grundstruktur allerdings erhalten bleibt. Ihm sei es egal, ob die Stadt das Denkmal Volksschwimmhalle nun in die Liste der denkmalgeschützten Gebäude aufnehmen wird oder nicht. Die Grundstruktur, und gerade das Dach mit seiner einzigartigen HP-Schalenbauweise, wird ein zentrales Element des neuen Gebäudes werden.

 

Konzept über Nacht entworfen

 

Bunnemann plant mehrere Wohneinheiten, kombiniert mit einem Sauna- und Wellnessbereich. Den Entwurf für sein Konzept hat er am vergangenen Wochenende zu Papier gebracht. Inzwischen gab es ein Gespräch mit der Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow und dem Baudezernenten Bernd Nottebaum, die, wie viele andere Schwerinerinnen und Schweriner auch, von den neuen Entwicklungen überrascht wurden. Beide sind den Plänen nicht abgeneigt, auch wenn die Verwunderung auf der anderen Seite spürbar gewesen ist, dass sich nun in letzter Minute ein Investor aufgetan hat.

 

 

„Ich habe mich quasi im letzten Moment vor die Abrissbirne geworfen…“ scherzt Bunnemann am anderen Ende des Telefons. Damit liegt er nicht ganz falsch. Das letzte Kapitel im Krimi um die Schwimmhalle in Lankow ist nun aufgeschlagen. Ende gut, alles gut, möchte man sagen. In der Stadt gibt es nun einen Zankapfel weniger.

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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