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Messer-Attacke auf Linke-Politiker: Zweifel am Tathergang

Schwerin, 09.01.2016. (red). Am vergangenen Montag soll es eine Messer-Attacke auf den Politiker der Linken, Julian Kinzel gegeben haben. Drei Angreifer, so die Schilderung des mutmaßlichen Opfers, sollen den Jungpolitiker

  • Veröffentlicht Januar 9, 2016
Der Linken-Politiker Julian Kinzel Foto: Privat
Der Linken-Politiker Julian Kinzel Foto: Privat

Schwerin, 09.01.2016. (red). Am vergangenen Montag soll es eine Messer-Attacke auf den Politiker der Linken, Julian Kinzel gegeben haben. Drei Angreifer, so die Schilderung des mutmaßlichen Opfers, sollen den Jungpolitiker angegriffen haben und ihm im Gerangel 17 Messerverletzungen zugefügt haben. Nun werden erste Zweifel an dem geschilderten Tathergang laut.

 

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Wie der NDR berichtet, habe der NDR-Reporter Philip Schroeder nach einem Bericht des Nordmagazins über den Tathergang dieses Video einer befreundeten Gerichtsmedizinerin gezeigt. Die Medizinerin sagte, es sei äußerst unwahrscheinlich, dass ein solches so gleichmäßiges und oberflächliches Wundbild nach einem mit dem dick bekleideten Arm abgewehrten Messerangriff entstehe. Der Fernsehsender weißt darauf hin, dass die Medizinerin sich nur ein Bild anhand des Fernsehbeitrages machen konnte und daher ihre Aussagen nicht als ein Gutachten verstanden werden könnte.

 

Anzeige kam erst einen Tag später über Internet

 

Mit dem Arm konnte Julian Kienzel die Messerattacken abwehren. Wahrscheinlich konnte damit Schlimmeres verhindert werden
Mit dem Arm konnte Julian Kienzel die Messerattacken abwehren. Wahrscheinlich konnte damit Schlimmeres verhindert werden

Auffallend ist weiterhin, dass Kinzel nach der Tat nicht etwa die Polizei informierte, sondern erst einen Tag später Anzeige über Internet stellte. Inzwischen hat die Polizei den 18-jährigen Politiker gerichtsmedizinisch untersuchen lassen. Über den Befund wurde aber nichts mitgeteilt. Die Staatsanwaltschaft betont in einer offiziellen Stellungnahme, dass im Moment in alle Richtungen ermittelt werden würde. Für eine abschließende Bewertung sei es zu diesem Zeitpunkt noch zu früh.

 

Zweifel sind angebracht

 

Kinzel und die Linke hatten nach der Tat die rechtsextremistische Szene für den Überfall verantwortlich gemacht. Dafür gibt es im Moment aber über die Aussage des Jungpolitikers hinaus keine konkreten Anhaltspunkte. Nach den Rechercheergebnissen des NDR-Reporters muss man nun aber feststellen, dass zumindest an Teilen der Darstellung von Kinzel und den Linken Zweifel angebracht sind.

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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