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Die »kleinen Klitschkos« sind neue Sportbotschafter der AOK

Schwerin, 27.06.2016 (red/sr). Wie hält man sich fit für einen Wettkampf? Welche Voraussetzung muss man haben, um Profisportler zu werden? Und gibt es ein Geheimrezept, um ein erfolgreicher Boxer zu

  • Veröffentlicht Mai 27, 2016

Schwerin, 27.06.2016 (red/sr). Wie hält man sich fit für einen Wettkampf? Welche Voraussetzung muss man haben, um Profisportler zu werden? Und gibt es ein Geheimrezept, um ein erfolgreicher Boxer zu sein? Das waren die Fragen, die am vergangenen Mittwoch die Boxer Artem und Robert Harutyunyan zu beantworten hatten.

Von Stefan Rochow

 

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Robert (links) und Artem (rechts) Harutyunyan und Frank Ahrend von der Geschäftsleitung der AOK unterzeichnen den Vertrag als Sportbotschafter der AOK (c) Schwerin-Lokal

 

Beide Brüder sind alte Hasen. Sowohl Robert, als auch der ein Jahr jüngere Artem, scheinen seit Kindertagen nichts anderes gemacht zu haben. Geboren in Armenien, kamen die Brüder mit ihren Eltern 1991 nach Deutschland. Aufgewachsen sind sie in Hamburg. Mit sechs Jahren kamen beide durch den Vater zum Kampfsport. Anfangs trainierten sie Tae-Kwon-Do. Auf Anraten des Vaters, trainieren sie dann mit 10 und 11 Jahren dann parallel zum koreanischen Kampfsport auch noch Boxen. »Wir sollten durch das Boxtraining unsere Leistung beim Taekwondo verbessern. Aber dann hat uns das Boxen so viel Spaß gemacht, dass wir dabei geblieben sind.«, erinnert sich Artem. Der Boxsport ist heute ihre große Leidenschaft.

 

Im Jahr 2005 wird Artem das erste Mal Deutscher Meister. Dadurch öffnen sich plötzlich Türen und Artem kommt in den Box-Bundeskader. Nicht weniger erfolgreich ist sein Bruder Robert. Ein Jahr älter als Artem, boxt auch er im Bundeskader. Beide sind seit 2011 Sportsoldaten der Bundeswehr in Schwerin. Sie wirken nicht nur am Mittwoch im Servicecenter der AOK am Marienplatz unzentrennlich, sondern sie sind es auch sonst. Beide haben zusammen eine Wohnung in Schwerin. Die Arbeit ist da klar aufgeteilt. »Während ich koche, putzt mein Bruder«, scherzt Artem. In der Boxwelt werden beide als die »kleinen Klitschkos« gehandelt. Beobachter sind sich sicher, dass man von beiden Brüdern in Zukunft noch einiges hören wird.

 

Mit dem Bruder nach Rio

 

Nur ein Traum ging nicht in Erfüllung. Seit mehreren Jahren arbeiteten beide Brüder auf eine gemeinsame Olympiateilnahme hin. Fast sah es so aus, als wenn es gelingen kann. Robert hatte sich ebenso für die Teilnahme qualifiziert wie sein Bruder Artem. Für Robert stand nur noch das letzte Qualifikationsturnier in Aserbaidschan an. Dann brachen wieder die Konflikte zwischen dem Turnierland und seinem Heimatland Armenien um die Region Bergkarabach aus. Für einen Armenier wäre in diesem Kriegszustand eine Turnierteilnahme in Baku zu gefährlich gewesen. Schweren Herzens verzichtete Robert daher auf die Teilnahme und damit auch auf ein Ticket zu Olympia in Rio. Nach Rio geht es für ihn aber trotzdem: Er wird seinen Bruder begleiten, der sich für die Teilnahme an Olympia qualifiziert hat.

 

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AOK-Pressesprecher, Markus Juhls stellt die Brüder vor (c) Schwerin-Lokal

 

Artem boxt seit 2014 in der neugegründeten Profiliga »APB« des vom IOC anerkannten Weltverbandes AIBA. Inzwischen hält er den Weltmeistertitel, den er am Mittwoch auch am Marienplatz dabei hatte.

 

Fragen und Probieren

 

Robert und Artem nahmen sich am Mittwoch viel Zeit für die Schülerinnen und Schüler der 8.Klasse der Astrid-Lindgren-Schule. Die Klasse war in das Servicecenter der AOK gekommen, um den beiden beiden Brüdern mit ihren Fragen auf den Zahn zu fühlen. Wie hält man sich fit für einen Wettkampf? Welche Voraussetzung muss man haben, um Profisportler zu werden? Und gibt es ein Geheimrezept, um ein erfolgreicher Boxer zu sein? Das waren einige der Fragen, welche die Schüler an die Boxer hatten.

 

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Die Schülerinnen und Schüler einer 8. Klasse der Astrid-Lindgren-Schule mit den Boxbrüdern (c) Schwerin-Lokal

Im Anschlus zeigten sie den Jugendlichen kleine Trainingsübungen und ließen sie auch selbst mal die Boxhandschuhe ausprobieren. Nicht nur den Schülern machte die praktische Probe sichtlich Spass. Landtagsdirektor Armin Tebben stieg auch mal in den Ring und zeigte, dass er einen ziemlichen Haken schlägt. Verschmitzt gab es zu, dass er seit vier Jahren vor der Arbeit das Boxen trainiert. Mit Robert Harutyunyan trainierte ebben in der Vergangenheit auch schon.

 

Sportbotschafter der AOK Nordost

 

Beide Sportler wurden zum Schluss dann auch erstmals als neue Sportbotschafter für die Gesundheitskasse vorgestellt. Damit stehen die Boxbrüder nun in einer Reihe mit anderen Sportbotschaftern wie Radolympiasieger Stefan Nimke oder Sebastian Brendel, Olympiasieger im Einer-Canadier. „Erfolgreiche Sportler sind für viele Identifikationsfiguren. Insbesondere für junge Menschen können sie Vorbilder sein und diese für Sport und ein bewegtes Leben begeistern. Denn jeder große Sportler hat einmal klein angefangen“, sagte Frank Ahrend, Mitglied der Geschäftsleitung der AOK Nordost.

 

„Mit unseren AOK-Sportbotschaftern schaffen wir es, Jung und Alt für das Thema Gesundheit zu sensibilisieren.“ Neben der körperlichen Fitness ist auch eine gesunde Ernährung ein wichtiger Baustein einer Leistungssportkarriere. Die AOK-Sportbotschafter sind ideale Beispiele dafür und können diese Themen gerade Kindern und Jugendlichen deshalb so gut vermitteln.
Im Anschluss an die Fragerunde unterzeichneten die Boxbrüder offiziell die Vereinbarung zum AOK-Sportbotschafter. „Boxen ist ein Ganzkörpertraining, bei dem Kraft, Konzentration und Ausdauer geschult und entwickelt werden. Kaum eine Sportart ist so effektiv für die individuelle Fitness. Aber auch Werte wie Teamgeist und Respekt spielen beim Boxen eine wichtige Rolle – auch diese wollen wir in unserer Funktion als Sportbotschafter vermitteln“, betont Artem Harutyunyan. „Uns hat der Sport immer viel gegeben. Wir freuen uns daher, dass wir nun gemeinsam mit der AOK den Boxsport in unserer Region weiter voran bringen können.“

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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