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„Erlebt – Erinnern – Vermitteln“: Lagergemeinschaft Workuta/GULag Sowjetunion trifft sich in Schwerin

Schwerin, 01.06.2016 (pm). Das Treffen der Lagergemeinschaft Workuta/GULag Sowjetunion findet in diesem Jahr vom 3. bis 5. Juni 2016 in Schwerin statt. Unter dem Motto „Erlebt – Erinnern – Vermitteln“

  • Veröffentlicht Juni 1, 2016
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Das Lenin-Denkmal in Schwerin ist noch eines der letzten Denkmäler im ehemaligen Ostblockbereich.

Schwerin, 01.06.2016 (pm). Das Treffen der Lagergemeinschaft Workuta/GULag Sowjetunion findet in diesem Jahr vom 3. bis 5. Juni 2016 in Schwerin statt. Unter dem Motto „Erlebt – Erinnern – Vermitteln“ diskutieren ehemalige politische Häftlinge sowjetischer Zwangsarbeitslager darüber, wie sie ihre Erfahrungen an nachfolgende Generationen weitergeben können.

 

Einer der Schwerpunkte der diesjährigen Tagung ist der Umgang mit den Denkmalen einer Diktatur. In Schwerin befindet sich im Neubaugebiet Mueßer Holz eines der letzten Lenindenkmäler des ehemaligen Ostblocks außerhalb Russlands. Es ist den Mitgliedern der Lagergemeinschaft ein wichtiges Anliegen, auf ihrer Jahrestagung vom 3. bis 5. Juni 2016 in Schwerin, die Auseinandersetzung mit diesem Thema öffentlich zu führen. Daher wird zu den Programmpunkten am Sonnabend die interessierte Öffentlichkeit eingeladen.

 

 

Die Mitglieder der Lagergemeinschaft sind sich darin einig, dass Lenin mit die Verantwortung für die Errichtung der kommunistischen Gewaltherrschaft trägt. Tausende Frauen und Männer aus der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR waren zwischen 1945 und 1955 nach ihrer Verurteilung durch sowjetische Militärtribunale im Lagerkomplex um Workuta inhaftiert. Workuta gehörte zum Gulag, dem System der Zwangsarbeitslager der Sowjetunion. Nördlich des Polarkreises in eisiger Kälte mussten die Häftlinge Schwerstarbeit in Bergwerken und im Gleisbau leisten. Viele von ihnen fanden unter den harten und menschenunwürdigen Bedingungen den Tod. Die auf Befehl Lenins von 1918 eingerichteten „Konzentrationslager“ gegen die Feinde der Sowjetunion wurden von Stalin zu einem mächtigen Repressionssystem ausgebaut, unter dem Millionen Menschen zu leiden hatten.

 

Zur Jahrestagung am ersten Juniwochenende in Schwerin werden über 70 ehemalige Gulag-Häftlinge und ihre Angehörigen erwartet.

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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