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AfD: »Luxit« bleibt in Schwerin aus

Nach der Niederlage des Parteigründers Bernd Lucke auf dem AfD-Parteitag in Essen, setzte in der Partei ein »Luxit« ein. Viele Abgeordnetete und ganze Verbände kehren ihrer Partei den Rücken. In

  • Veröffentlicht Juli 17, 2015
AfD
Foto: Facebookseite der AfD Mecklenburg-Schwerin

 

(sr). Nach der Niederlage des Parteigründers Bernd Lucke auf dem AfD-Parteitag in Essen, setzte in der Partei ein »Luxit« ein. Viele Abgeordnetete und ganze Verbände kehren ihrer Partei den Rücken.  In Schwerin blieb eine Austrittswelle aber bisher aus.

 

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Seit dem AfD-Parteigründer Bernd Lucke Anfang Juli in Essen abgewählt wurde, geht es in der Partei hoch her. Fast täglich kann man nun Schlagzeilen lesen, dass Europa- und Landtagsabgeordnete oder ganze Kreisverbände der Partei den Rücken kehren. Frauke Petry gelang es bisher nicht, Ruhe in die Partei hineinzubringen. Kritiker werfen der Fraktionsvorsitzenden der AfD im sächsischen Landtag vor, dass sie für einen »Rechtsruck« in der Partei stehe, den sie nicht mittragen möchten. Im Kreisverband Mecklenburg-Schwerin der AfD, scheint der »Luxit« ausgeblieben zu sein.

 

Thomas De Jesus Fernandes, Kreisvorsitzender der AfD in Schwerin
Thomas De Jesus Fernandes, Kreisvorsitzender der AfD in Schwerin

Kreisvorsitzender Thomas de Jesus Fernandes, spricht von zwei Mitgliedern, die bisher der AfD den Rücken gekehrt haben. Zugleich aber interessierten sich 12 Bürger für eine Mitgliedschaft. Weitere Ehemalige könnten nun zurückkehren. Denn sie hatten ihren Austritt, Thomas de Jesus Fernandes, zufolge mit Luckes Führungsstil begründet. Fernandes war auf dem »Schicksalparteitag« in Essen selber dabei und sagt »die AfD ist die richtige Partei für mich.«. Für den Kreisvorsitzenden in Mecklenburg-Schwerin steht fest, dass Lucke als erster Mann für die Partei nicht geeignet war. Petry müsse sich nun beweisen. Einen Rechtsruck möchte Fernandes hingegen nicht erkennen.

 

»Hier hat die veröffentlichte Meinung mit der Realität nichts zu tun.« Das würde auch das Personaltableau des neuen Bundesvorstandes belegen. Mit Jörg Meuthen, Volkswirtschaftsprofessor und in Essen zum zweiten Bundessprecher gewählt, als Vertreter der ordoliberalen Linie in der Tradition Ludwig Erhards – Vertrauen in eine freie Marktordnung bei zurückhaltender Staatstätigkeit – habe die AfD sogar ein Alleinstellungsmerkmal unter den Parteien in Deutschland, ist sich Thomas de Jesus Fernandes sicher.

 

Allerdings hatte Bernd Lucke in den letzten Monaten wenig Freunde im nördlichen Landesverband, so dass die jetzige Positionierung nicht verwundert. Nach der Gründung des »Weckrufs« in der AfD vor wenigen Monaten, kommentierte der Kreisverband das auf Twitter mit »1926 brachte die Coburger NSDAP den ,Weckruf‘ heraus!« Weiter heißt es: »Wie sollen unsere Mitglieder Ihren Vorstoß verstehen, Herr Lucke?« Die Antwort kam promt: »#DenHUTnehmen«.

 

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der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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