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Ausstellung zum Gedenken an die Opfer des Faschismus im Stadthaus

(pm/red) Am 27. Januar wird weltweit der Opfer des Nationalsozialismus und der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die Sowjetarmee gedacht. Nach dem aktuellen Stand der Forschung wurden zwischen 1,1 und

  • Veröffentlicht Januar 18, 2015
Ausstellungsbild
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(pm/red) Am 27. Januar wird weltweit der Opfer des Nationalsozialismus und der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die Sowjetarmee gedacht. Nach dem aktuellen Stand der Forschung wurden zwischen 1,1 und 1,5 Millionen Menschen dort ermordet, hauptsächlich Juden, aber auch Sinti und Roma, Polen und sowjetische Kriegsgefangene.

Aus diesem Anlass wurde am 14. Januar im Rondell des Stadthauses die Ausstellung „Ein Reich – zwei Leben: Anne Frank und Winfried Petersen“ von Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow eröffnet. Die Ausstellung stellt den Werdegang zweier Heranwachsender im Nationalsozialismus gegenüber – der 1929 geborenen Anne Frank und des fast gleichaltrigen Schweriner Schülers Winfried Petersen.

Die Ausstellung entstand im letzten Jahr für das Festival „Verfemte Musik“ und knüpft an ein Theaterprojekt des Schweriner Gymnasiums Fridericianum über Anne Frank an. Oberbürgermeisterin Gramkow hat sich mit beidem bereits befasst und hält es für außerordentlich wichtig, diese einer möglichst großen Zahl gerade junger Menschen zugänglich zu machen. „Ausstellung und Stück gehen unter die Haut. Sie sind vor allem für jungen Menschen ein Angebot, sich anhand konkreter Biografien mit unserer Geschichte auseinanderzusetzen“, so die Oberbürgermeisterin.

Zwei Leben treten hier in einen Dialog. Auf der einen Seite steht Anne Frank, die durch ihr hinterlassenes Tagebuch Weltruhm erlangte, auf der anderen Seite Winfried Petersen, der Schüler des Fridericianums gewesen ist, später Domkantor wurde und heute im Ruhestand in der Landeshauptstadt lebt.

Ausstellung soll kommunikatives Gedächtnis noch lebender Zeitzeugen aufzeichnen

Erarbeitet wurde die Ausstellung von Stefanie Schliebe und Jakob Schwichtenberg, Studierenden der Universität Rostock und der Hochschule für Musik und Theater Rostock. „Es gibt Gemeinsamkeiten und Trennendes in beiden Lebensgeschichten. Uns war es wichtig, das Heranwachsen im Nationalsozialismus ganz konkret in Schwerin zu verorten. Anne Franks Tagebuch ist ein unerschütterliches Dokument der Verbrechen der NS-Diktatur. Aber es ist nicht das Einzige. Diese Ausstellung möchte dazu anregen, das kommunikative Gedächtnis der noch lebenden Zeitzeugen zu erfragen und aufzuzeichnen“, so Ausstellungsmacher Jakob Schwichtenberg, der übrigens der Neffe von Winfried Petersen ist.

Sie ist bis zum 30. Januar 2015 im Rondell des Stadthauses zu sehen. Ein Besucherbuch, das dem Tagebuch der Anne Frank nachempfunden ist, liegt im Foyer des Stadthauses aus. Hier können Ausstellungsbesucher ihre Gedanken niederscheiben.

Theaterstück über Anne Frank im Fridericianum

In einer Zeit, in der in Politik und Medien das Unrechtsbewusstsein bezüglich pauschalisierender Hetze und der Dämonisierung von Minderheiten immer mehr zu schwinden scheint und in vielen Städten des Landes wieder rassistische Parolen auf die Straße getragen werden, wäre es umso wichtiger zu sein, sich anhand von konkreten Menschenschicksalen in Erinnerung zu rufen, wo diese hinführen können.

Eine Wiederaufführung des Theaterstücks über Anne Frank findet am 23. Januar 2015 um 12.30 Uhr in der Aula des Schweriner Gymnasiums Fridericianum statt. Interessierte Schweriner sind herzlich dazu eingeladen und können sich telefonisch unter 5451002 anmelden.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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