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Demonstrationen in Schwerin: Interesse bleibt auf allen Seiten gering

Schwerin, 19.07.2016 (red/hk). Gestern Abend trafen sich im Mueßer-Holz Anhänger und Gegner des Bündnisses "Deutschland wehrt sich" (DWS). Während es während der Veranstaltungen friedlich blieb, kam es im Anschluss zu

  • Veröffentlicht Juli 19, 2016

Schwerin, 19.07.2016 (red/hk). Gestern Abend trafen sich im Mueßer-Holz Anhänger und Gegner des Bündnisses „Deutschland wehrt sich“ (DWS). Während es während der Veranstaltungen friedlich blieb, kam es im Anschluss zu mehreren Auseinandersetzungen.

Von Henning Kobs

Demo_Schwerin (1)

 

Für das Bündnis „Deutschland wehrt sich (DWS)“ läuft es im Moment nicht sehr gut in Schwerin. In der vergangenen Woche hatte der Wahlausschuss der Landeshauptstadt dem OB-Kandidaten Uwe Wilfert, der für das Bündnis antreten wollte, den Wahlantritt wegen „Zweifel an der Verfassungstreue“ verwehrt.

 

Gestern Abend rief das Bündnis nun zu einer Demonstration unter dem Motto „Gemeinsam für die Heimat“ in den Stadtteil Mueßer-Holz. Lediglich rund 80 Anhänger waren es nach Polizeiangaben, die diesem Aufruf gefolgt sind. Die Kundgebung führte nach einer Auftaktveranstaltung vom Plattenpark über die Hamburger Allee zu den Keplerpassagen und wurde dort beendet. Bedenkt man, dass es dem Bündnis noch im vergangenen Jahr gelungen ist, zeitweise bis zu 500 Anhänger zu mobilisieren, so scheinen die Veranstalter inzwischen  ihren Zenit überschritten zu haben.

 

Demo_Schwerin (2)

 

Gleichzeitig führte der Verein »Die Platte lebt e.V.« unter dem Motto »Schwerin ist bunt« »Gemeinsam für ein weltoffenes Schwerin« ebenfalls eine Kundgebung am Plattenpark durch. Unterstützt wurde die Kundgebung sowohl vom „Aktionsbündnis für ein  friedliches und weltoffenes Schwerin“ als auch vom Bündnis „Schwerin für alle“. Auch hier waren es lediglich 100 Teilnehmer, darunter Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow, Stadtpräsident Stephan Nolte und weitere Politiker und Flüchtlinge, die ein Zeichen für Toleranz in der Stadt setzen wollten.  Die Demonstrationsroute führte über den Fußweg in der Hegelstraße zum Kepplerplatz und endetet dort. „Wir wollen den Rechten nicht unseren Plattenpark für ihre Versammlung überlassen“, sagte Hanne Luhdo vom „Aktionsbündnis für ein  friedliches und weltoffenes Schwerin“ und dem Verein „Die Platte lebt e.V.“.

 

Auseinandersetzungen nach Demonstrationsende

 

Zu mehreren Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Gruppen, kam es im Anschluss an die Kundgebungen. So kam es auf Höhe Haltestelle Keplerstraße laut Polizeibericht zu verbalen Auseinandersetzungen. Das Bündnis „Deutschland wehrt sich“ spricht in einer ersten Stellungnahme davon, dass mehrere Bündnisgegner die Haltestelle „blockiert“ hätten und damit den DWS-Anhängern das Einsteigen in die Straßenbahn verwehrt hätten. Im Polizeibericht dagegen heißt es,  „durch konsequentes Handeln der Polizei konnte ein Aufeinandertreffen verhindert werden“. Weiter behauptet das Bündnis, dass mehrere ihrer Sympathisanten auf dem Rückweg angegriffen worden sein sollen.

 

Die Polizei musste gegen mehrere Personen Platzverweise aussprechen. Durch das Nichtbefolgen nahm die Polizei zwei Störer in Gewahrsam. Insgesamt wurden fünf Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, versuchter Körperverletzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet.

 

 

 

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Redaktion

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