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Esther Bejarano: 90 Jahre und noch kämpferische Antifaschistin

(pm/Laika Verlag).  Am Dienstag, dem 4. November 2014, laden das Konservatorium Schwerin und die Deutsch-Israelische Gesellschaft e. V. um 19 Uhr zu einer besonderen Lesung mit Musik in den Brigitte

  • Veröffentlicht Oktober 29, 2014
Esther Bejarano (c) Laika Verlag
Esther Bejarano (c) Laika Verlag

(pm/Laika Verlag).  Am Dienstag, dem 4. November 2014, laden das Konservatorium Schwerin und die Deutsch-Israelische Gesellschaft e. V. um 19 Uhr zu einer besonderen Lesung mit Musik in den Brigitte Feldtmann Saal, Puschkinstr. 6 ein.

 

„Ich habe viel Glück in meinem Leben gehabt, ein ganz großes Glück, ein unheimliches Glück.“ Dies sagt eine Frau von sich, deren Eltern und Schwester von den Nationalsozialisten ermordet wurden, die selbst die unfassliche Grausamkeit des Vernichtungslagers Auschwitz überlebt hat: Esther Bejarano.

 

Sie erzählt mit einfacher Sprache – die das Ungeheuerliche umso eindringlicher hervorruft – von der Shoah, von großem Leid und Verlust. Doch enden ihre Aufzeichnungen damit nicht. Spürbar wird auch Esther Bejaranos Kraft, die es ihr ermöglichte, nach diesen Erfahrungen weiterzuleben. Seit mehr als dreißig Jahren ist sie eine Kämpferin gegen das Vergessen.

 

Esther Bejarano wurde am 15. Dezember 1924 in Saarlouis als Esther Loewy geboren. Als Tochter eines Oberkantors verschiedener jüdischer Gemeinden wurde sie 1941 im Zwangsarbeitslager Neuendorf bei Fürstenwalde/Spree interniert und am 20. April 1943 mit den Insassen des Arbeitslagers und über 1000 weiteren jüdischen Menschen nach Auschwitz deportiert.

 

Esther Bejarano: Ihre Waffen sind das Wort und die Musik

 

Dort überlebte sie als Musikerin im weiblichen Häftlingsorchester, dem sogenannten „Mädchenorchester von Auschwitz“. Von Auschwitz nach Ravensbrück verbracht, konnte sie auf einem der folgenden Todesmärsche entfliehen. Unter dem Titel „Erinnerungen – Vom Mädchenorchester in Auschwitz zur Rap-Band gegen rechts“ – herausgegeben von Antonella Romeo – erschien 2013 im Laika Verlag ihr Buch, aus dem sie bei der Veranstaltung liest.

 

Auch mit fast 90 Jahren erzählt nach wie vor unermüdlich  ihre Geschichte an Schulen und geht mit den Mitteln der Musik leidenschaftlich gegen jede Art von Intoleranz vor. Die musikalische Begleitung der Lesung am 4. November wird das Klavierduo Haufe-Ahmels übernehmen. Der Eintritt ist frei.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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