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INTOWN: Mietergemeinschaft kommt zum ersten Treffen zusammen

Schwerin, 28.06.2017 (red/sr). Am Dienstagabend trafen sich 40 Mieter des umstrittenen Immobilienunternehmens INTOWN zum ersten offiziellen Treffen der "Mietergemeinschaft Intown Schwerin" in den Räumlichkeiten des Internationalen Bund IB e.V. im

  • Veröffentlicht Juni 28, 2017

Schwerin, 28.06.2017 (red/sr). Am Dienstagabend trafen sich 40 Mieter des umstrittenen Immobilienunternehmens INTOWN zum ersten offiziellen Treffen der „Mietergemeinschaft Intown Schwerin“ in den Räumlichkeiten des Internationalen Bund IB e.V. im Mueßer Holz. Sie formulierten dabei klare Forderungen an die Vermieter und die Stadtpolitik. 

Von Stefan Rochow

Intown Schwerin
Die Blöcke die Intown im vergangenen Jahr gekauft hat, sind in einem schlechten Zustand. Die Mieter fühlen sich alleine gelassen Foto: Schwerin-Lokal

Es kamen nicht nur Mieter aus dem Mueßer Holz, sondern auch Mieter aus Krebsförden, die ebenfalls das Immobilienunternehmen INTOWN als Vermieter haben. Weiter konnte die Mietergemeinschaft auch die Ortsbeiratsvorsitzende Gret-Doris Klemkow (SPD), die Stadtteilmanagerin Hanne Luhdo,  den Fraktionsvorsitzenden der SPD Christian Masch, den Fraktionsgeschäftsführer der SPD-Stadtfraktion, Thomas Zischke und den Stadtvertreter Stefan Schmidt (DIE LINKE) in ihren Reihen begrüßen.

Kurz wurde über den bisherigen Stand der Mietergemeinschaft gesprochen, dann kam es zur eigentlichen Diskussion: Die Probleme mit dem Vermieter Intown. Dass sich die  Immobilien  in einem schlechten Zustand befanden als die WGS diese an den heutigen Vermieter verkaufte, das ist den Mietern durchaus klar. Nur können die Betroffenen nicht verstehen, warum bei auftretenden Problemen wie Havarien oder Brandschäden INTOWN nur sehr langsam oder in manchen Fällen auch gar nicht gehandelt hat. Hier wünschen sich die Mieter einfach eine bessere Kommunikation zu ihrem Vermieter.  „Gerade im Bezug auf Heizungsausfälle  ist eine Taktik des Vertröstens und Hinauszögerns nicht hilfreich“, so gestern die einhellige Meinung der anwesenden Mieter.

 

INTOWN lädt zum nichtöffentlichen Treffen

 

Ein weiterer Bestandteil der Zusammenkunft war gestern das von INTOWN angesetzte Treffen am Donnerstag. Hierzu wurde, nachdem der Vermieter eine Einladung zu einer Ausschusssitzung erhielt, seitens INTOWN eingeladen. Zur Begründung der Entscheidung nicht zur Ausschusssitzung zu kommen und selber zu einem nichtöffentlichen Gespräch zu laden, schreibt INTOWN in einer Mail, die der Redaktion vorliegt:

„Die Öffentlichkeit und Pressevertreter sind von der Veranstaltung ausgeschlossen. Werten Sie dies bitte nicht als Missachtung der Gremien oder gar fehelendes Demokratieverständnis. Die bisherigen Reaktionen in der Presse und Diskussionen zeigen eine starke Tendenz zu vorgefertigten Meinungen. Unser Ziel ist es, mit Ihnen in einen sachlich orientierten Informationsaustausch und einen offenen Dialog zu kommen, an dem auch wir interessiert sind.“

Zumindest ließ der Vermieter nach entsprechender Intervention durch den Vorsitzenden des Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Liegenschaften Stefan Schmidt zu, dass zwei Vertreter der Mieter an diesem Treffen teilnehmen können. Gestern nun wurde darüber diskutiert, welche Forderungen die Mietergemeinschaft morgen gegenüber INTOWN erheben möchte.

So sollen zuerst einmal sämtliche Mängel seitens des Vermieters aufgenommen werden und dann schnellstmöglich behoben werden. Weiter erwarten die Mieter nun schnellstmöglich die Aufnahme von Gesprächen seitens des Vermieters, damit inzwischen verlorenes Vertrauen wieder hergestellt werden könne.

 

Mieter erwarten öffentliche Aufarbeitung durch die Stadtpolitik

 

Deutliche Kritik gab es gestern allerdings auch an der kommunalen Wohnungsgesellschaft „WGS“, die die maroden Wohnblöcke an INTOWN verkauft hat. Immer wieder tauchte hier die Frage auf, wie es zu einer so prekären Schieflage der Finanzen bei der Wohnungsgesellschaft kommen konnte, dass man am Ende die Blocks an INTOWN verkaufen musste? Die WGS, so der Vorwurf, habe damit gleich auch sozial schwache Mieter mit verkauft und sich damit seiner sozialen Vernatwortung entzogen.

Von der Politik erwarten die Mieter nun eine „öffentliche Aufarbeitung der Hintergründe, die am Ende zum Verkauf der WGS-Wohnungen an INTOWN führte. Ein vom ASK-Einzelvertreter Karsten Jagau am vergangenen Montag in die Stadtvertretung eingebrachter Antrag auf Einsetzung eines zeitweiligen Ausschusses, der die Hintergründe des Wohnungsverkaufs untersuchen soll, ist von der Mehrheit der Stadtvertreter abgelehnt worden. Begründet wurde die Ablehnung damit, dass im Moment zwei Anträge zum Thema INTOWN in den Ausschüssen beraten werden und man das Ergebnis dieser Fachberatung abwarten wolle.

In drei Wochen möchte die „Mietergemeinschaft Intown Schwerin“ wieder zusammenkommen und hofft dann, dass die Gespräche mit einem Rechtsanwalt erfolgreich waren, der vor Ort die betroffenen Mieter unterstützen soll.

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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