Do, 18. April 2024
Close

Junge Menschen in Schwerin wollen stärker mitreden

(sr). Was lange währt, währt gut! Morgen gründet sich nach einigen Jahren Vorbereitung der Kinder- und Jugendrat in Schwerin. Junge Menschen sollen sich nun mehr in die Stadtpolitik einmischen können. Wir schauen noch

  • Veröffentlicht März 18, 2015
Die letzten Vorbereitungen sind abgeschlossen und morgen gründet sich der Kinder- und Jugendring
Die letzten Vorbereitungen sind abgeschlossen und morgen gründet sich der Kinder- und Jugendring

(sr). Was lange währt, währt gut! Morgen gründet sich nach einigen Jahren Vorbereitung der Kinder- und Jugendrat in Schwerin. Junge Menschen sollen sich nun mehr in die Stadtpolitik einmischen können. Wir schauen noch einmal auf den steinigen Weg dahin zurück.

 

Morgen ist es so weit: In Schwerin gründet sich ein Kinder- und Jugendrat. Dieser soll in Zukunft die Interessen von jungen Menschen in der Landeshauptstadt vertreten. Der Weg hin zur Gründung war lang und oft auch steinig. »Schon im Jahr 2007 fasste die Stadtvertretung den Beschluss einen Kinder- und Jugendrat etablieren zu wollen«, sagt Regina Dorfmann, die Geschäftsführerin des Stadtjugendringes. Ihrer Meinung nach, schätzten manche d die Möglichkeiten einer Gründung von Anfang an falsch ein.

 

»In anderen Städten wurde schon in der Vorbereitungsphase Personal eingestellt, dass die jungen Menschen auf dem Weg hin zur Gründung einer eigenen Interessenvertretung unterstützt.« Hier in Schwerin hingegen, wurde diese Aufgabe dem Personal des Stadtjugendringes zusätzlich übertragen. Regina Dorfmann sah schon damals in dieser Vorgehensweise ein großes Problem. Trotzdem machte sie sich mit Tatendrang, Mut und viel Überzeugungsarbeit auf den Gründungsweg. »Das Konzept des Kinder- und Jugendringes lag dann 2009 vor und im Jahr 2011 beschloss dann die Stadtvertretung ganz offiziell die Gründung eines Kinder- und Jugendringes«, sagt die Stadtjugendring-Geschäftsführerin.

 

So weit so gut, möchte man meinen. Warum aber erst jetzt die Gründung? »Wir mussten Mitstreiter finden«, erklärt Dorfmann. Diese Suche war alles andere als einfach. Eine Hürde dabei stellte vor allem der Umstand da, dass sich mindestens 12 Kinder und Jugendliche für eine Mitarbeit in diesem Rat bereit erklären mussten. Die Begeisterung für eine regelmäßige Mitarbeit hielt sich in Grenzen. »Wenn ich mir heute ansehe, was junge Menschen Tag für Tag leisten müssen, dann wundert mich das nicht, dass junge Menschen schnell an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stoßen und sich nicht noch neue Verpflichtungen aufdrücken lassen möchte.«, sagt die Pädagogin. Schule mit vollen Stundenplänen, Sportverein, Musikschule und kaum Freizeit, was da oft auf junge Menschen zukommt, ist nicht selten enorm.

 

ANZEIGE

 

Dorfmann hätte sich streckenweise aber auch mehr Unterstützung aus der Stadtverwaltung gewünscht. So hätte man zum Beispiel vor einigen Jahren gerne Flyer und Plakate drucken lassen, mit denen man Interessenten ansprechen wollte. Ein entsprechendes Budget hatte die Stadtvertretung schon für den Kinder- und Jugendrat genehmigt. Die Stadtverwaltung hingegen, lehnte einem Mittelbewilligung mit dem Hinweis ab, dass ja der Rat noch gar nicht gegründet sei. »Hier beißt sich dann die Katze in den Schwanz. Auf der einen Seite möchten wir Jugendliche zur Mitarbeit ermutigen und auf der anderen Seite konnten wir noch nicht einmal kleine Informationsmöglichkeiten nutzen«.

 

Richtig Fahrt nahm die Gründung dann aber vor drei Jahren auf. Am Rande des Projektes »Jugend im Landtag« fanden sich nun erste Interessenten ein, die sich auf den Weg machen wollten, das Gremium zu gründen.

 

Am 19. März ist es nun so weit und Schwerin hat einen Kinder- und Jugendrat. Zur offiziellen Gründung im Stadthaus, haben sich auch Schwerins Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow und Stadtpräsident Stephan Nolte angesagt. Das ist sicherlich ein schönes Signal. Allerdings bleibt abzuwarten, wie die Stadtvertreter zukünftig mit den Ideen des Kinder- und Jugendrates umgehen werden. »Ich hoffe sehr, dass hier nicht nur Anträge abgeschmettert werden«, sagt Regina Dorfmann, die selbst Stadtvertreterin ist. Sie wird den Prozess der Arbeit des Kinder- und Jugendrates auch weiterhin begleiten. »Die Jugend soll aber selber sagen, was sie möchte.«, das ist Dorfmann wichtig. »Wir schauen anders auf die Umwelt als junge Menschen«. Viel möchte sie allerdings noch nicht darüber verraten, was sich der Rat in Zukunft vorgenommen hat. Nur soviel, nach Vorstellungen des Rates , soll es in der Innenstadt ein Skaterpark entstehen. Sicherlich wird sich die Stadtvertretung in den kommenden Monaten mit so einem Antrag befassen. Ab Donnerstag haben die jungen Menschen des Gremiums dann auch Antragsrecht an die Stadtvertretung. Hier werden die jungen Menschen ihre Anträge dann auch auf den Stadtvertretersitzungen auch verteidigen.

 

Das neue Gremium, das wird deutlich, hat mehr als nur eine Alibifunktion. Junge Menschen können sich über den Kinder- und Jugendrat in das politische Stadtgeschehen einbringe. Für die Beteiligung junger Menschen in der Stadt, ist der kommende Donnerstag ein großer Schritt.

 

 

Written By
Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert