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Lesungen zum Gedenken an die Bücherverbrennung

Schwerin, 09.05.2017 (pm/red). Im Gedenken an den "Tag der Bücherverbrennung" lesen morgen verschiedene Politiker und Persönlichkeiten der Stadt aus den "verfehmden" Büchern.

  • Veröffentlicht Mai 9, 2017
Archivbild: Schon im vergangenen Jahr las der Linken-Politiker Helmut Holter aus Büchern, die im Nationalsozialismus verfehmd waren.

Schwerin, 09.05.2017 (pm/red). Im Gedenken an den „Tag der Bücherverbrennung“ lesen morgen verschiedene Politiker und Persönlichkeiten der Stadt aus den „verfehmden“ Büchern.

Vertreter des „Aktionsbündnisses für ein friedliches und weltoffenes Schwerin“ lesen am 10. Mai, dem „Tag der Bücherverbrennung“, aus Büchern, die 1933 im Rahmen der „Aktion wider den undeutschen Geist“ im Auftrag der Nationalsozialisten verbrannt wurden. Gemeinsam mit der Stadtbibliothek  werden Veranstaltungen für Schüler angeboten. In der Zweigstelle Neu Zippendorf  lesen Heiko Lietz, Regina Dorfmann und Hanne Luhdo vor Schülern der neunten Klassen der Astrid-Lindgren-Schule (9.30 Uhr).

An der Lesung in der Hauptstelle der Stadtbibliothek in den Schweriner Höfen nehmen Jugendliche aus der Niels-Stensen-Schule teil (12 Uhr). Dort tragen Sebastian Ehlers, Helmut Holter, Henning Foerster und weitere Abgeordnete Texte verfemter Autoren vor.

Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier wird in der Beruflichen Schule für Wirtschaft und Verwaltung mit einer Lesung aus dem Buch „Henkersknechte“ von Ales Adamowitsch an der Leseaktion teilnehmen.

 

Am Nachmittag gibt es außerdem eine spontane Leseaktion in der Innenstadt, bei der Passanten mit Gedichten überrascht werden sollen (17.30 Uhr ab Stadtbibliothek, verantwortlich: Konstanze Helmers).

 

Hintergrund:

 

Am 10. Mai 1933 fanden groß inszenierte öffentliche Bücherverbrennungen auf dem Berliner Opernplatz und in 21 anderen deutschen Universitätsstädten (u. a. Bonn, Braunschweig, Bremen, Dresden, Frankfurt am Main, Göttingen, Greifswald, Hannover, Kiel, München, Münster, Nürnberg, Rostock und Würzburg) statt. Die Werke jüdischer, marxistischer und pazifistischer Schriftsteller wurden von Studenten, Professoren und NS-Organen ins Feuer geworfen. In Schwerin war eine schwimmende Insel auf dem Pfaffenteich am Pfingstsonntag Schauplatz der Bücherverbrennung.

 

Auf dem Index standen u. a. die Werke von Walter Benjamin, Bertolt Brecht, Albert Einstein, Lion Feuchtwanger, Leonhard Frank, Sigmund Freud, Heinrich Heine, Franz Kafka, Georg Kaiser, Erich Kästner, Alfred Kerr, Egon Erwin Kisch, Karl Kraus, Karl Liebknecht, Georg Lukács, Rosa Luxemburg, Heinrich Mann, Klaus Mann, Karl Marx, Robert Musil, Carl von Ossietzky, Alfred Polgar, Erich Maria Remarque, Ludwig Renn, Joachim Ringelnatz, Anna Seghers, Bertha von Suttner, Ernst Toller, Kurt Tucholsky, Arnold und Stefan Zweig, Ernest Hemingway, Jack London, Maxim Gorki, Wladimir Majakowski.

 

 

Ablauf in der Stadtteilbibliothek Neu Zippendorf, 9.30 Uhr:

  1. Heiko Lietz  2. Regina Dorfmann  3. Hanne Luhdo   (gerne auch weitere Vorleser)

Ablauf in der Stadtbibliothek, Schweriner Höfe, 12 Uhr:

  1. Sebastian Ehlers  2. Henning Foerster    3. Helmut Holter   (gern auch weitere Vorleser)

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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