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Messer-Attacke auf Julian Kinzel: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Vortäuschen einen Straftat

Schwerin, 11.01.2016. (pm/red). Die Schweriner Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen den LINKEN-Politiker, Julian Kinzel eingeleitet. Die Ermittler werfen dem Politiker vor, er habe einen Messerangriff auf sich am vergangenen Montag

  • Veröffentlicht Januar 11, 2016
Der Linken-Politiker Julian Kinzel Foto: Privat
Der Linken-Politiker Julian Kinzel Foto: Privat

Schwerin, 11.01.2016. (pm/red). Die Schweriner Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen den LINKEN-Politiker, Julian Kinzel eingeleitet. Die Ermittler werfen dem Politiker vor, er habe einen Messerangriff auf sich am vergangenen Montag lediglich frei erfunden.

 

Zu dieser Auffassung kommen die Ermittlungsbehörden aufgrund eines Gutachtens eines Rechtsmediziners, das dieser angesichts der Untersuchung der Verletzungen des Anzeigeerstatters und im Rahmen einer Rekonstruktion des Vorfalles am Tatort im Beisein von Kinzel vorgenommen hat. Der Sachverständige kommt in seinem Gutachten nun zum Schluss, dass die »Art der Verletzungen nicht mit dem behaupteten Verlauf des Überfalles in Übereinstimmung zu bringen seien, eine Selbstbeibringung dagegen hinreichend wahrscheinlich ist«.

 

Kinzel sei bis heute nicht in der Lage gewesen, den beim Überfall beschädigten Mantel der Polizei vorzulegen. Nach seinen Angaben sei ihm der getragene Mantel kurz nach dem Vorfall entwendet worden.

 

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Aufgrund des Gutachtens und der Indizien hat die Staatsanwaltschaft nun ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Vortäuschung einer Straftat eingeleitet.

 

Schnell Rechtsradikale für den Überfall verantwortlich gemacht

 

Kinzel und seine Partei hatten am vergangenen Montag die Öffentlichkeit darüber informiert, dass auf den Politiker, der auch im Sprecherat der Linkenjugend »solid« ist, in Wismar ein Überfall verübt worden ist. Die Täter hätten den 18-jährigen als »schwule Kommunistensau« beschimpft und dann auf ihn eingeschlagen. Wenig später habe einer der vermeintlichen Angreifer mit einem Messer auf Kinzel eingestochen. Durch die Abwehr mit dem Arm, habe das »Opfer« erhebliche Verletzungen am Arm erlitten.

 

Der Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Dr. Dietmar Bartsch, hatte als erste Reaktion auf den Vorfall eine schnelle Aufklärung des Sachverhalts gefordert und Rechtsradikale für den Angriff verantwortlich gemacht. »DIE LINKE wird in ihrem Kampf gegen rechtsextremes Gedankengut nicht nachlassen«, sagte Bartsch weiter.

 

 

Sehr schnell waren aber Zweifel an der geschilderten Version des Angriffs durch Kinzel laut geworden (Schwerin-Lokal berichtete). Diesem Zweifel schloßen sich nun auch die Staatsanwaltschaft Schwerin und der Staatsschutz bei der Kriminalpolizei Schwerin an.

 

Sollte sich der Verdacht der Ermittler als begründet erweisen, dann drohen dem dem Nachwuchspolitiker der LINKEN bis zu drei Jahren Haft oder eine Geldstrafe, da er wider besseres Wissen einer Behörde oder einer zur Entgegennahme von Anzeigen zuständigen Stelle vorgetäuscht hat, dass eine rechtswidrige Tat begangen worden sei.

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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