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Schwerin gedenkt des Kriegsendes vor 70 Jahren

  (red/pm). Gestern gedachte die Landeshauptstadt Schwerin, zusammen mit Parteien, Initiativen und Verbänden dem 70. Jahrestag des Kriegsendes. Auf dem Friedhof der Opfer des Faschismus, fand aus diesem Anlass eine

  • Veröffentlicht Mai 9, 2015
Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow legt auf dem Friedhof der Opfer des Faschismus ein Blumengebinde nieder
Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow legt auf dem Friedhof der Opfer des Faschismus ein Blumengebinde nieder

 

(red/pm). Gestern gedachte die Landeshauptstadt Schwerin, zusammen mit Parteien, Initiativen und Verbänden dem 70. Jahrestag des Kriegsendes. Auf dem Friedhof der Opfer des Faschismus, fand aus diesem Anlass eine feierliche Kranzniederlegung statt. Viele Gäste, deutsch und auch russischsprachig, hatten den Weg auf den Ehrenfriedhof gefunden.

 

»Tag des Nachdenkens über den Gang unserer Geschichte«

 

In seiner Rede erinnerte der Landtagsabgeordnete, Henning Foerster (LINKE) daran, dass die Völker der früheren Sowjetunion das größte Opfer im 2. Weltkrieg gebracht hätten. Vierzehn Millionen Zivilisten und dreizehn Millionen Soldaten verloren Ihr Leben. Menschen, die dem System kritisch gegenüber standen, ob Christen, Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter oder ein Teil der Verschwörer des 20. Juli 1944, wurden noch in den letzten Wochen und Monaten vor Kriegsende umgebracht. Spätesten ab Ende des Jahres 1944, machten mit der Rückkehr des Krieges auf deutschen Boden auch viele Deutsche die bittere Erfahrung von Tod, Flucht und Vertreibung.

 

Die Worte von Richard von Weizsäcker, die er 1985 im Deutschen Bundestag aussprach, sind immer noch gültig: »Der 8. Mai ist für uns vor allem ein Tag der Erinnerung an das, was Menschen erleiden mussten. Er ist zugleich ein Tag des Nachdenkens über den Gang unserer Geschichte. Je ehrlicher wir ihn begehen, desto freier sind wir, uns seinen Folgen verantwortlich zu stellen.«

 

Foerster betonte weiter, dass die Toten uns mahnen, auch 70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges. Aktuell, so Foerster, haben wir es wieder mit einem bedrohlichen Verfall antifaschistischer Einsichten und demokratisch-toleranter Ansätze zu tun, die sich in den Nachkriegsjahren in Ost und West mühsam durchgesetzt haben. Deshalb braucht es zur Umsetzung der Forderung nach einem »Nie wieder« jeden Tag aufs Neue unser Herz und unseren Verstand.

Der Landtagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzender der LINKEN in der Stadtvertretung beklagt "bedrohlichen Verfall antifaschistischer Einsichten und demokratisch-toleranter Ansätze"
Der Landtagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzender der LINKEN in der Stadtvertretung, Henning Foerster, beklagt „bedrohlichen Verfall antifaschistischer Einsichten und demokratisch-toleranter Ansätze“ in unserem Land, 70 Jahre nach Kriegsende

Im Anschluss an die Ansprache, legten angeführt von Schwerins Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow, verschiedene Parteien und Verbände an der Statue einen Kranz nieder.

 

Zuvor fand auf dem Marktplatz eine Leseaktion des »Aktionsbündnis für ein friedliches und weltoffenenes Schwerin« statt, auf der aus jenen Büchern vorgelesen wurde, die von den Nationalsozialisten bei der Bücherverbrennung öffentlich verbrannt wurden.

 

In Raben Steinfeld legte die Oberbürgermeisterin am Denkmal »Die Mutter« anlässlich des Tages der Befreiung vom Nationalsozialismus ein Blumengebinde nieder.

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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