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Flüchtlingszuzug: Verwaltung sieht deutliche Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt

Schwerin, 21.01.2016 (hk). Wie schnell eine Prognose manchmal überholt sein kann, zeigt gerade die „Wohnungsprognose 2030“ der Landeshauptstadt. Im Rahmen der Flüchtlingszuzüge muss das Konzept schneller überarbeitet werden als gedacht.

  • Veröffentlicht Januar 21, 2016

Schwerin, 21.01.2016 (hk). Wie schnell eine Prognose manchmal überholt sein kann, zeigt gerade die „Wohnungsprognose 2030“ der Landeshauptstadt. Im Rahmen der Flüchtlingszuzüge muss das Konzept schneller überarbeitet werden als gedacht.

Von Henning Kobs

WGS Hochhaus
Die WGS sieht keinen Grund zur Sorge bei günstigem Wohnraum in Schwerin.

 

„Der Zustrom von Flüchtlingen hat deutliche Auswirkungen auf den Schweriner Wohnungsmarkt.“, so lautet die Stellungnahme der Stadtverwaltung auf einen Antrag, den der Stadtvertreter Ralph Martini von der Aktion Stadt und Kulturschutz (ASK) nächsten Montag auf der Stadtvertretersitzung im Gremium abstimmen lassen möchte.

 

Wettbewerb zwischen Asylbewerbern und Geringverdiener verhindern

 

Der ASK-Stadtvertreter regt in seinem Antrag an, die „Wohnungmarktprognose 2030“ der Landeshauptstadt an die aktuellen Entwicklungen anzupassen. Damit könne man frühzeitig auf die Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt reagieren, um den notwendigen günstigen Wohnraum sowohl für Flüchtlinge, aber auch für Geringverdiener abzusichern. „Es darf nicht zu einem Wettbewerb zwischen Geringverdienern und Flüchtlingen um günstigen Wohnraum kommen. Deswegen brauchen wir verlässliche Grundlagen, auf denen Konzepte entwickelt werden können.“, begründet Ralph Martini seinen Antrag.

 

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Die Notwendigkeit die Wohnungsmarktprognose aufgrund der zu erwarteten Zuzüge anzupassen, teilt offenbar auch die Stadtverwaltung. In einer Stellungnahme heißt es: „Deshalb ist auch die Verwaltung der Auffassung, dass die Wohnungsmarktprognose 2030 nicht mehr in alle Punkten aktuell ist. Grundlage für eine verlässliche Wohnungsmarktprognose ist eine Bevölkerungs-, und Haushaltsprognose für die Landeshauptstadt.“

 

Zu früh für neue Einschätzung

 

Für eine verlässliche Bevölkerungsprognose ist es derzeit noch zu früh. Die Verwaltung geht davon aus, dass das Flüchtlingsthema noch zu neu sei. Daher könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verlässlich absehen, wie viele anerkannte Flüchtlinge am Ende tatsächlich in Schwerin bleiben werden. Auch sei nicht absehbar, wie viele Zuzüge realistisch aus dem Umland zu erwarten sind. Deshalb regt die Verwaltung an, das Thema Wohnungsprognose im Jahr 2017 noch einmal auf die Tagesordnung zu setzen, und den Antrag erst einmal abzulehnen.
Besonders ärgerlich an der Sache ist sicherlich, dass die „Wohnungsprognose 2030“ gerade erst im Sommer letzten Jahres vorgelegt wurde. Die Erstellung hatte damals rund 15.000 Euro gekostet. Nun könnten die Ergebnisse aber schon wieder überholt sein.


Die Wohnungsgesellschaft Schwerin (WGS), die gerade erst mehrere hundert Wohnungen verkauft hat, sieht aber keinen Grund zur Sorge, dass bezahlbarer Wohnraum in Schwerin in den kommenden Jahren knapp werden könnte. Mehrmals hat das Unternehmen bisher betont, dass es aus ihrer Sicht keine Wohnungsknappheit in Schwerin geben wird.

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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