Fr, 19. April 2024
Close

Wachsender Leerstand in Schwerin und ganz MV befürchtet

  (red). Immer mehr Wohnungen in Schwerin stehen leer. Mit einer Leerstandsquote von 10,7 Prozent ist Schwerin im Bundesvergleich einer der  Spitzenreiter. Was heißt das für die Miete?   In

  • Veröffentlicht Oktober 23, 2014

Balkone in einem Plattenbau in Schwerin

 

(red). Immer mehr Wohnungen in Schwerin stehen leer. Mit einer Leerstandsquote von 10,7 Prozent ist Schwerin im Bundesvergleich einer der  Spitzenreiter. Was heißt das für die Miete?

 

In vielen ostdeutschen Kommunen ist in den kommenden Jahren mit einem zunehmenden Anteil an leer stehenden Wohnungen zu rechnen. Dies gilt ebenso für Mecklenburg-Vorpommern und beschränkt sich auch hier nicht nur auf die größeren Städte wie die Landeshauptstadt Schwerin. Dieses Phänomen lässt sich vor allem durch zwei Gründe erklären: Das derzeitig niedrige Zinsniveau führt zu einer vermehrten Bauaktivität, während gleichzeitig eine rückläufige Einwohnerzahl zu beobachten ist.

 

Mehr Wohnungen für weniger Einwohner

 

Die neuesten Zahlen des Fachbereichs Baugewerbe und Bautätigkeit des Statistischen Landesamtes von Mecklenburg-Vorpommern sprechen eine deutliche Sprache. Im Landesgebiet ist die Anzahl der Wohnungen nämlich allein in den Jahren 2011 bis 2013 um etwa 12.100 auf etwa 886.300 gestiegen. Der Anstieg erklärt sich durch die Neuerrichtung von etwa 20.000 Einheiten. Demgegenüber stehen lediglich 7.700 Wohnungen, die abgerissen wurden, oder mittlerweile nicht mehr bewohnt werden. Und da sich die Einwohnerzahl allein im Jahr 2013 landesweit um etwa 4.350 Personen reduziert hat, liegt die Entwicklung hin zu einem Überangebot an Wohnungen auf der Hand.

 

Unattraktivität als neues Abrisskriterium

 

Den größten Anstieg des Wohnungsbestands vermeldet der Landkreis Rostock, der für 2013 einen Zuwachs von 660 Wohnungen auf nun 108.620 Wohnungen vorweisen kann. Allein im Stadtgebiet wuchs die Zahl um 516 Wohnungen. Im Vergleich dazu ist der Anstieg der Wohnungen in Schwerin um etwa 55 Wohneinheiten als mager zu betrachten. Doch nicht nur städtische Gebiete erfahren mittlerweile eine höhere Wohnungsdichte, so kann nämlich auch der eher ländlich geprägte Landkreis Ludwigslust im selben Zeitraum ein Plus von 171 Einheiten vorweisen. Auf Basis dessen sorgt sich der der Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen um einen zunehmenden Wohnungsleerstand in Mecklenburg-Vorpommern. Dieser plant deshalb ab 2015 etwa 2.500 der unattraktivsten Wohnungen, in dessen Zuständigkeitsbereich 276.000 Wohnungen liegen, abzureißen.

 

Die Leerstandsquote steigt, die Mietpreise bleiben stabil

 

Aktuelle Erhebungen des Statistischen Landesamtes haben ergeben, dass landesweit 6,3 Prozent der Wohnungen leer stehen, was einem Anstieg von 0,9 Prozent seit 1995 entspricht. Bei den regional stark schwankenden Unterschieden ragt vor allem Schwerin mit einer Leerstandsquote von 10,7 Prozent deutlich hervor. Fallende Mietpreise sind allerdings nicht zu erwarten, da Branchenkenner den Kaltmietepreis in Mecklenburg-Vorpommern bereits auf einem niedrigen Niveau sehen.

Written By
Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert