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Flüchtlingsbetreuung: Vergabestreit verzögert Neuvergabe

Schwerin, 26.09.2017 (red/sr). Um die Vergabe der Flüchtlingsbetreuung in der Stadt ist ein Streit mit dem bisherigen Dienstleister Comtact entbrannt. Anders als geplant, kann eine Neuvergabe für den Oktober nun

  • Veröffentlicht September 26, 2017

Schwerin, 26.09.2017 (red/sr). Um die Vergabe der Flüchtlingsbetreuung in der Stadt ist ein Streit mit dem bisherigen Dienstleister Comtact entbrannt. Anders als geplant, kann eine Neuvergabe für den Oktober nun nicht erfolgen. Vorübergehend springt nun die Stadt ein. Von Stefan Rochow

Ab dem 1. Oktober wird der bisherige Dienstleister,  die Firma Comtact, die soziale Betreuung der Flüchtlinge in der Landeshauptstadt nicht mehr durchführen. Grund ist die Entscheidung der Stadtverwaltung die Betreuung der Flüchtlinge zum Oktober neu auszuschreiben.

Die soziale Betreuung von Flüchtlingen in der Landeshauptstadt ist aber auch nach dem Auslaufen des Betreuungsvertrags der Stadt Schwerin  mit der Firma Comtact weiter gewährleistet. Übergangsweise haben Flüchtlinge ab 1.10.2017 die Möglichkeit, im Stadthaus Hilfe bei zwei arabisch und deutsch sprechenden Mitarbeitern der Stadtverwaltung in Anspruch zu nehmen. Frau Al-Khayat und Herrn Al Fawal sind telefonisch unter 0385/545-2127 bzw. 0385/545-2124 zu erreichen.

Vor einem Besuch im Stadthaus empfiehlt die Stadt aber dringend,  eine vorherige Terminabsprache vorzunehmen. Zusätzlich wird es von montags bis donnerstags ein Kontaktangebot vor Ort in Neu-Zippendorf oder im Mueßer Holz geben. Zeitnah wird die Stadt hierzu noch die genaue Adresse und Uhrzeit mitteilen.

 

Beschwerde bei der Vergabekammer eingelegt

 

Die Stadt hat die Betreuung der Flüchtlinge zum 1.10.2017 neu ausgeschrieben. Daher stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma Comtact ab diesem Zeitpunkt für eine Betreuung und Beratung nicht mehr zur Verfügung. Geplant war ein nahtloser Übergang nach der Neuvergabe, der jedoch durch Verzögerungen im Vergabeverfahren nicht mehr umzusetzen ist.

Die Verzögerungen liegen vor allem an einem Vergabestreit zwischen der Stadtspitze und dem Unternehmen Comtact. Die Firma Comtact hätte die Betreuung der rund 2.500 Flüchtlinge in der Landeshauptstadt gerne auch in Zukunft weiter durchgeführt. Der Auftrag der Stadt hat immerhin ein Volumen von 750 000 Euro. Die Firma Comtact gehört dem SPD-Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten, Jörg Heydorn. Die Landeshauptstadt hat den Auftrag allerdings europaweit ausgeschrieben. Immer wieder war in der Stadt zu hören gewesen, dass dem Malteser Hilfsdienst die besten Chancen eingeräumt werden, den Zuschlag zu erhalten. Seit einigen Jahren betreuen die Malteser schon die Zentrale Erstaufnahmeeinrichtung des Landes in Stern Buchholz.

Heydorns Firma Comtact hat gegen die Ausschreibung der Stadtverwaltung Beschwerde bei der Vergabekammer des Landes eingereicht. Nach Angaben Heydorns geht es dabei um Formfehler. Anders als geplant, kann die Vergabe daher zum 1. Oktober nicht erfolgen, da eine Entscheidung der Kammer im Moment noch aussteht.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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