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Kriminalität: Deutlich mehr Straftaten in Schwerin

Schwerin, 13.04.2017 (red/pm). Im vergangenen Jahr haben sich die Straftaten in Mecklenburg-Vorpommern um 4,9 Prozent erhöht. Auch in Schwerin war eine Zunahme zu verzeichnen. Nach jahrelangem Rückgang scheint es nun

  • Veröffentlicht April 13, 2017

Schwerin, 13.04.2017 (red/pm). Im vergangenen Jahr haben sich die Straftaten in Mecklenburg-Vorpommern um 4,9 Prozent erhöht. Auch in Schwerin war eine Zunahme zu verzeichnen. Nach jahrelangem Rückgang scheint es nun eine Trendwende zu geben.

 

 

 

Nicht nur im ganzen Land, auch in Schwerin, waren im vergangenen Jahr mehr Straftaten zu verzeichnen. Das meldete nun die Polizeiinspektion Schwerin in einer Pressemitteilung.  Im direkten Vergleich zum Jahr 2015 stieg die Zahl der erfassten Fälle von 9.650 auf 11.757.

Anders als der rückläufige Trend der vorherigen Jahre erhöhte sich die Fallzahl 2016 damit insgesamt um 2.107 Fälle. Dies entspricht einem Anstieg von ca. 21,8 Prozent. Im Vergleich dazu stieg die Einwohnerzahl Schwerins von 92.210 auf 96.800 Einwohner im Jahr 2016. Die Erhöhung ist zum Teil auf ein langwieriges Ermittlungsverfahren gegen eine Tätergruppierung aus dem Schweriner Bereich wegen gewerbs- und bandenmäßigen Computerbetruges sowie diverser Internetstraftaten zurückzuführen. Weiterhin ist ein Anstieg in der Rauschgiftkriminalität und bei Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte festgestellt worden. Die Aufklärungsquote verbesserte sich 2016 um 4,6 Prozent auf nunmehr 66,5 Prozent.

 

Bei Diebstählen leichter Rückgang

 

Im Jahr 2016 wurden 3.191 Fälle von Dienbstahl registriert, 2015 waren es noch 3.288 Fälle, damit ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Am meisten schlagen hier die Ladendiebstähle mit 664 Fällen, Fahrraddiebstähle mit 435 und Diebstahl an und aus Kfz mit 402 Fällen zu Buche.

Bei den Wohnungseinbruchsdiebstählen sank die Zahl zum Vorjahr von 119 auf 91 erfasste Fälle. In der Landeshauptstadt gab es im Bereich Zippendorfer Strand eine Einbruchserie, die aufgeklärt werden konnte. Drei Tatverdächtige wurden ermittelt, denen man weitere Tathandlungen nachweisen konnte. Der Rückgang ist dennoch kein Grund zur Zufriedenheit. Jeder Wohnungseinbruch bleibt ein Einschnitt in die Privatsphäre der Opfer und stellt erhebliche Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl dar.

 

Betrugsfälle sind angestiegen

 

Einen Anstieg gab es, in Schwerin bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten von 2.618 auf 4.175. Hier hat die Kripo 1.557 Fälle mehr als noch im Vorjahr bearbeiten müssen. Im Detail handelt es sich überwiegend im Straftaten aus dem Bereich des Waren- und Kreditbetruges. 1909 mal wurden Personen beim Schwarzfahren erwischt.

Einen leichten Rückgang verzeichnete die Schweriner Polizei bei den Rohheitsdelikten, hierzu gehören Straftaten wie Körperverletzung, Raub, Bedrohung sowie Nötigung und Stalking. Hier wurden 2015 1.195 Fälle erfasst, im Jahr 2016 waren es 1.169 Fälle. Das sind 26 weniger als im Vorjahr. Im Bereich der Raubdelikte gab es einen erfreulichen Rückgang von 72 auf 43 erfasste Fälle. Im Bereich der Körperverletzungen ist ein leichter Anstieg von 777 auf 793 zu verzeichnen.

 

Fälle von Widerstand gegen die Staatsgewalt angestiegen

 

Die Rauschgiftkriminalität ist ein typisches Kontrolldelikt. Trotz notwendiger Aufgabenverlagerungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Demonstrationsgeschehen zur Flüchtlingsproblematik, Umsetzung des Präsenzkonzeptes in der Innenstadt, konnte eine angemessene Kontrolldichte und der damit verbundene Kontrolldruck, gewährleistet werden. Die Feststellungen erhöhten sich dennoch im Vergleich zum Vorjahr von 278 auf 494 Fälle. Hierbei lag die Aufklärungsquote bei 94,5 Prozent. Bei den Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asyl-und das Freizügigkeitsgesetz ist ein Anstieg von 113 auf 224 Fälle zu verzeichnen. Die Polizei registrierte 58 Verstöße gegen das Waffengesetz, dies entspricht einem Anstieg um 30 Fälle. Die Polizei erstattet in 324 Fällen Anzeige wegen Wiederstand gegen die Staatsgewalt. Im Jahr 2015 waren es 253 Fälle. Dies entspricht einem Anstieg um 71 Straftaten.

Anders als vielleicht gedacht, sind es in diesen Bereichen nicht junge Menschen, die den überwiegenden Anteil der Tatverdächtigen ausmachen. So waren 181 Tatverdächtige 14 Jahre und 435 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren. In der Altersspanne zwischen 18 und 25 Jahren gab es 950 Tatverdächtige. Dem gegenüber stehen in der Altersspanne von 25 bis 60 Jahre 2.666 Tatverdächtige gegenüber.

 

Nichtdeutsche machen gut 20 Prozent der Tatverdächtigen aus

 

903 nichtdeutsche Tatverdächtige wurden im Jahr 2016 in Schwerin ermittelt. Aus dieser Gruppierung heraus wurden 1.549 Straftaten begangen. Dies entspricht einem prozentualen Anteil von 20,22 Prozent aller registrierten Tatverdächtigen in Schwerin. Zu den nichtdeutschen Tatverdächtigen gehören Bürger aus den EU-Staaten, Touristen und Menschen mit Asylanträgen. Durch nichtdeutsche Tatverdächtige wurden vorrangig Ladendiebstähle, Schwarzfahrten und Körperverletzungsdelikte begangen.

Durch Zuwanderer wurden 2016 in Schwerin (inkl. Erstaufnahme Stern-Buchholz) 577 Straftaten verübt. Gegen Zuwanderer registrierte die Polizei 195 Fälle. Überwiegend handelt es sich um Eigentumsdelikte, Schwarzfahren und Körperverletzungsdelikte.

Bei der Anzahl erfasster Fälle hat es im Vergleich der Stadtteile zum Vorjahr keine markanten Verschiebungen gegeben. Die Altstadt mit den großen Einkaufszentren zieht viele Menschen an. Schwerpunkt bildete 2016 der Marienplatz mit den anliegenden Centern. Körperverletzungsdelikte unter aber auch gegen Zuwanderern sowohl auf dem Marienplatz als auch in der Peripherie nahm die Polizei zum Anlass ein Präsenzkonzept zu entwickeln. Dies zeigte seine Wirkung und wird bis auf weiteres auch 2017 fortgeführt. In der Altstadt wurden insgesamt 1501 Fälle erfasst. Ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 170 Straftaten, dies entspricht einem Anteil von 12,77 Prozent an der Gesamtkriminalität in Schwerin. Der Stadtteil Mueßer Holz ist mit 1.473 Fällen belastet, gefolgt von der Paulstadt, Großer Dreesch und Neu Zippendorf. In allen Stadtteilen sind Anstiege in den Fallzahlen zu verzeichnen.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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